Fußball

Kann´s bei Rapid nicht schlimmer werden? Auf Schobesberger trifft das zu

Vorletzter Wahlkampfauftritt von Roland Schmid am Freitag, drei Tage vor der Rapid-Präsidentenwahl zwischen Martin Bruckner und ihm am Montag Abend in 20 Stimmzellen, die auf zwei Ebenen des Allianz-Stadions für etwa 3000 erwarteten stimmberechtigten Mitglieder stehen werden:  Schmids Team Grün Weiss gab sein letztes Update im Schutzhaus zur Zukunft auf der Schmelz, wo es am Abend davor eine Veranstaltung von ihm für 100 Mitglieder, die sich nach Erneuerung sehnen, gegeben hatte, bei der die Legenden Michael Konsel und Peter Pacult dabei waren. Schmid behauptete, sich körperlich besser zu fühlen als mental. Der als Vizepräsident vorgesehene Christian Marek bestätigte die am Tag davor von Bruckner ebenfalls auf der Schmelz geäußerte Prognose, sollte das Nachwuchsprogramm der Liste von Schmid so in die Tat umgesetzt werden, müsste anfangs das Budget für die Kampfmannschaft reduziert werden. Was eigentlich nicht Sinn der Sache sein sollte. Max Kindler, der im Falle eines Wahlsiegs, die Bereiche Finanzen, Sport und Nachwuchs abdecken soll, behauptete sogar, dass die Mehrheit der Rapid-Fans Verständnis für das langfristig angelegte Programm seiner Liste aufbringen würden: „Denn schlimmer kann´s nicht mehr werden“. Starker Tobak, bei dem  er etwas falsch einschätzte: Die Kampfmannschaft bleibt immer das Flaggschiff eines Klubs, an dem alles gemessen wird.

Ihre Kritik an den Zuständen bei Rapid in den letzten Wochen sahen Schmid und seine Mitstreiter nur konstruktiv, nicht als schädlich für den Verein. Kaum eine Minute nach Kindlers Sager  meinte Schmid, man werde auf jeden Fall auf eine vorhandene starke Mannschaft zurückgreifen. Das passte überhaupt nicht zusammen. Darauf angesprochen stellte Schmid klar, er habe damit die Mannschaft der Betreuer gemeint. Mit Sport-Geschäftsführer  Zoran Barisic hat er noch vor der Wahl ein erstes Gespräch. Eine Jobgarantie bis 2021 wollte Schmid auf Nachfrage aber Barisic nicht geben, obwohl die Arbeit eines Sport-Geschäftsführers ja eher langfristig sei. Für Schmid ist jetzt kein Zeitpunkt für Jobgarantien. Gemeinsam mit Barisic wolle man ja ein neues Konzept erarbeite. Da schätzt er die Lage etwas falsch ein: Barisic kehrte zu Rapid zurück, weil er von Präsident Michael Krammer die Zusage erhielt, dass er sein Konzept in die Tat umsetzen könne. Bis 2022. Sollte Schmid glauben, Barisic würde sein Konzept ändern, wenn die auf der Loste Grün-Weiss für Sport zuständigen Max Kindler und Conny Wilczynski dies fordern, dann ist er auf dem Holzweg. Wer Barisic kennt, weiß, dass es das  nicht spielen wird. Ebenso wenn es um Ratschläge der sieben Legenden geht, die Schmid beraten, aber ja nicht in Entscheidungen eingebunden werden sollen. Da könnte sich der erste Crash bezeichnen, sollt Schmid Präsident werden. Er gibt sich nach außen hin betont cool: „Egal, was Montag Abend passiert, der Sieger wird Rapid heißen.“

Barisic hat trotz Präsidentenkür ganz andere Sorgen im Kopf. Denn bei einem stimmt die Bestandsaufnahme von schlechter geht´s nimmer, seit Mittwoch tatsächlich: Bei Philipp Schobesberger (Bild oben). Der erlitt zwei Wochen vor seinem 26. Geburtstag im Training einen Kreuzbandriss im rechten Knie, wird diese Saison nicht mehr am Rasen der Allianz-Arena zu sehen sein. Sonntag wird der „Pfitschipfeil“von Rapid-Arzt Andreas Mondl  operiert, der Ausfall bedeutet  zweifelsohne eine Schwächung der grün-weißen Offensive. Schon die dritte längere Pause für Schobesberger in seinen fünf Jahren bei Rapid: 2016/17 fehlte er wegen einer Knieverletzung und eines Knochenmarködems in 46 Spielen, 2017/18 nach einer Hüftoperation in 24. Vor Rapids letzten Sieg in Altach war er zweimal wegen einer Bauchmuskelzerrung ausgefallen. Kein Thema mehr wird in diesem Jahr auch Youngster Dalibor Velimirovic sein. Wegen einer Knieverletzung, die er sich Dienstag in Österreichs U 19 zuzog. Zum Glück für Rapid ist der bisher beste Torschütze, Taxiarchis Fountas, wieder einsatzfähig und Sonntag im Kampf um Platz vier gegen Sturm Graz in Hütteldorf dabei.

 

Foto: Gepa/Wien Energie.

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