Eishockey

Kasper schrieb in Toronto ein Stück österreichischer Eishockeygeschichte

Sonntag schafften der EC Red Bull Salzburg mit dem erwarteten Heimsieg gegen den KAC, der mit 4:0 (2:0, 1:0, 1:0) klar ausfiel, und der HC Bozen mit einem hart erkämpfen 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) gegen die Vienna Capitals jeweils mit 4:1-Siegen den Sprung ins Finale der ICE Hockey League, das Donnerstag in Bozen beginnt. Salzburg ist damit wieder österreichischer Meister, die Innsbrucker Haie schafften erstmals die Qualifikation für die Champions League. Aber über dem großen Teich, in Kanada, wurde in der Nacht auf Montag ein Stück österreichischer Eishockeygeschichte geschrieben. Mit dem NHL-Debüt von Marco Kasper bei den Detroit Red Wings sechs Tage vor seinem 19. Geburtstag. So jung war keiner der acht anderen Österreicher vor Kasper bei seinem ersten Spiel in der besten Eishockeyliga der Welt. Der Klagenfurter bekam von Coach Derek Lalonde beim 5:2 (3:1, 0:0, 2:1)-Auswärtssieg gegen die Toronto Maple Leafs 14:59 Minuten Eiszeit und lobende Worte: „Er spielt intelligent und verantwortungsbewusst!“ In der NHL zählt die Statistik fast am meisten: Kasper gab vor 14.590 Zuschauern in der geschichtsträchtigen Scotia Arena einen Torschuss ab, gewann 12,5 Prozent seiner Bullys, stand wieder bei einem erzielten Treffer noch bei einem Gegentor am Eis. Detroit hatte 24 Torschüsse, 21 weniger als die Verlierer. Spricht für die gute Defensivarbeit mit dem amerikanischen Tormann Alex Nedeljkovic und dem deutschen Verteidiger Moritz Seider, der Donnerstag seinen 22, Geburtstag feiern wird. Und für den Kapitän, Center Dylan Larkin, der mit einem Hattrick den Sieg möglich machte.

Kasper spielte mit der Rückennummer 92, war Center in einer Linie mit dem  28 jährigen Amerikaner Andrew Copp und dem 21 jährigen Schweden Lucas Raymond. Klar, dass Kasper nach dem Debütsieg im ersten Interview von einem überragenden, speziellen Gefühl sprach, das er besonderes genoss. Auch wenn die Kämpfe, wie er konstatierte, in der NHL härter sind als er es in seiner Zeit bei Rögle in Schweden gewohnt war. Auf der Tribüne war Vater Peter, der als Verteidiger mit Österreich 2002 bei Olympia in Salt Lake City gespielt, 2005 zur ersten Meistermannschaft der Vienna Capitals gehört hatte, überwältigt und sprachlos. Er unterstütze immer die Karriere des Sohnes, lenkte sie mit seiner Erfahrung auch in die richtige Richtung. Der Abend in Toronto war der Lohn. Der Vater fuhr die 380 Kilometer von Detroit nach Toronto mit dem Auto in knapp vier Stunden, um live dabei zu sein. In Klagenfurt jubelten die Mutter, Großmutter und seine zwei Schwestern.

Dienstag geht es für Kasper in Montreal gegen die Canadiens weiter, dann folgen drei Heimspiele gegen Buffalo, Pittsburgh und Dallas, zum Abschluss des Grunddurchgangs Auswärtspartien gegen Carolina und Tampa, den Stanley Cup-Sieger von 2020 und 2021, der in der letzten Saison im Finale stand. Buffalo und Pittsburgh sind Konkurrenten von Detroit im Kampf um eine der zwei Wildcards des Ostens für die Play-offs. Der Auswärtssieg gegen die Maple Leafs, die bereits für die Play offs qualifiziert sind, änderte wenig daran, dass die Chancen von Detroit, in die Play offs zu kommen, äußerst gering sind: In der „Wildcard“-Tabelle“ nur auf Platz sieben, neun Punkte hinter dem Zweiten Pittsburgh, vier hinter Buffalo.

Foto: NHL.

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