Fußball

Kein Videobeweis: Es sieht für Sturm leider nach Europa League aus

Es sieht leider nicht danach aus, dass Österreich im August in der dritten Runde zur Qualifikation für die  Champions League außer mit Meister Red Bull Salzburg noch mit einer zweiten Mannschaft vertreten sein wird. Die internationale Zukunft für Sturm Graz schaut nach dem 0:2 (0:1) im Hinspiel bei Ajax Amsterdam vor 54.000 Zuschauern in der Johan Cruyff-Arena eher nach der dritte Runde in der Qualifikation für die Europa League aus, nach Dundalk aus Irland oder Larnaca aus Zypern als Gegner als nach Standard Lüttich. Natürlich klammern sich alle noch an das ausverkaufte Retourspiel in der Grazer Merkur Arena, aber man merkte, dass Sturm nach den vielen Ab-und Zugängen noch keine eingespielte Mannschaft hat. Daher nachher nicht nur bei Peter Zulj (Bild oben) lange Gesichter. Kapitän Stefan Hierländer: „Wir haben nicht das gezeigt, was wir können.“.

Um so wie Rapid vor drei Jahren das Wunder von Amsterdam zu schaffen, braucht man als Aussenseiter einen optimalen Spielverlauf. Rapid setzte damals auf das gewohnte 4-2-3-1, Sturms Trainer Heiko Vogel auf ein noch nicht oft praktiziertes 5-4-1. Das Problem dabei: Der Fehler von Tormann Jörg Siebenhandl bei einem Schuss des Marokkaners Hakim Ziyane, der Ajax das schnelle und billige 1:0 nach 17 Minuten ermöglichte, der alle Planspiele über den Haufen warf. Vogel löste zur zweiten Hälfte die Fünferkette auf, ließ mit Viererabwehr spielen. Und dann kam bei Sturms bestem Konter im ganzen Spiel ein zweites Problem dazu, für das Österreichs Vizemeister überhaupt nichts kann: Im Europacup gibt´s keinen Videobeweis Den lehnt der slowenische UEFA-Präsident Aleksandr Ceferin kategorisch ab. Bei einem Videobeweis hätte es nach 54 Minuten einen Elfer geben müssen, als Fabian Koch nach einem Superpass von Zulj von Frenkie de Jong mitten im Schuss abgeräumt wurde. Der Mann im Keller hätte den spanischen Referee Alejandro Hernandez aufgefordert, sich die Szene nochmals anzusehen. Dann hätte es nur die Elfmeterentscheidung geben können. Die fällte Senor Hernandez drei Minuten später für Ajax. Eine Verbeugung vor dem international größeren Namen, als der Grieche Anastasios Avlonitis den Brasilianer Daniel Neres ungeschickt attackierte. Lasse Schöne verwandelte im Nachschuss. Ajax hat für nächsten Mittwoch die Trümpfe in der Hand, Sturm braucht den größten Kraftakt seit  Jahren, um das Wunder von Graz zu schaffen.

Nicht in Aktion bei Ajax: Max Wöber. Der österreichische Innenverteidiger durfte nur aufwärmen, nicht mehr. Heimkehrer Daley Blind spielte nur in den letzten acht Minuten. Trainer Erik ten Hag gab im Abwehrzentrum dem Duo mit dem 18jährigen Matthijs de Ligt und dem gelernten Mittelfeldspieler de Jong wie schon einige Male im Frühjahr den Vorzug. Ajax-Sportdirektor Marc Overmars versicherte Wöber aber in einem persönlichen Gespräch, dass er auch in seiner zweiten Saison bei Ajax zu seinen Einsätzen kommen werde. Bis Weihnachten wird Wöber abwarten, ob sich die Dinge wirklich so entwickeln werden.

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