Am 13. Jänner hatte Max Wöber sein Debüt in der Premier League gefeiert. Dabei verlor Leeds United im Villa-Park von Birmingham gegen Aston Villa. Zwei Monate später feierte der 25 jährige Ex-Salzburger aus Wien Samstag in seinem zehnten Spiel in der teuersten Liga der Welt nur 30 Kilometer von Birmingham entfernt seinen ersten Auswärtssieg. Ohne die Rettungstaten des Innenverteidigers wäre vor 31.500 Zuschauern das 4:2 (2:0) im Les Molineux bei den Wolverhampton Wanderers, den Klub des rekonvaleszenten Sasa Kalajdzic nicht möglich gewesen. Erstmals erzielte Leeds drei Tore hintereinander, musste aber dennoch bis zur 97. Minute um die im Abstiegskampf wichtigen drei Punkte zittern: „Wir hatten auch das Glück, das man in solchen Situationen braucht“, gestand Wöber lächelnd im Interview mit dem klubeigenen TV. Ein Glück, dem er nachhalf.
Nach 62 Minuten, als mit Rasmus Kristensen ein weitere Ex-Salzburger bei Leeds kurz nach der Einwechslung das 3:0 erzielte, schien alles gelaufen zu sein. Doch nach 76 Minuten führte Leeds nur noch 3:2. Es folgte der große Sturmlauf von Wolverhampton, bei dem Wöber einmal auf der Linie rettete, einmal einen Schuss des Portugiesen Semedo, der wahrscheinlich den Ausgleich bedeutet hätte, blocken konnte: „Wir sind alle glücklich und zufrieden“, meinte Wöber. In der 97, Minute beendete Joker Rodrigo, ein Brasilianer, mit dem vierten Tor das Leeds-Zittern um die wichtigen drei Punkte. Das 4:2 war erst der zweite Sieg von Wöber mit Leeds, der erste gelang vor zwei Wochen daheim an der Elland Road gegen Schlusslicht Southampton. Auswärts gab es bisher ein Unentschieden (gegen Manchester United in Old Trafford) und vier Niederlagen.
Leeds startete als Vorletzter in die Runde, verließ aber mit dem Sieg die Abstiegsränge, überholte Bournemouth, West Ham, Leicester und Nottingham, liegt auf Rang 14 statt 19, hat nur je einen Punkt Rückstand auf Wolverhampton und Crystal Palace, wo der Name von Ralph Hasenhüttl als möglicher Nachfolger für den beurlaubten französischen Trainer Patrick Vieira fiel. Leeds liegt elf Runden vor Schluss nur zwei Punkte vor den Abstiegsrängen mit West Ham (zwei Spiele weniger), Bournemouth und Southampton: „Wir werden noch einige Siege und Kraftakte brauchen“, wusste Wöber, „geschafft ist noch nichts, das Zittern geht weiter!“
Foto: Leeds United.