Fußball

Mega-Mbappe stellt selbst Messi in den Schatten! Deutschlands Spiel der Angst

Beide zählen zu den Superstars von Frankreichs Meister Paris St. Germain, beide gelten als Spieler, die den Unterschied ausmachen. Samstag stellten Kylian Mbappe und Lionel Messi dies bei der WM einmal mehr unter Beweis. Wobei der 24 jährige Mbappe mit seinen Toren 30 und 31 im 61. Länderspiel zum 2:1 (0:0) gegen Dänemark den elf Jahre älteren Kapitän von Argentinien in den Schatten stellte, obwohl der mit Tor und Assist das 2:0 (0:0) gegen Mexiko möglich machte. Aber Mbappe brachte mit seinen WM-Treffern zwei und drei den Titelverteidiger als erste Mannschaft ins Achtelfinale. Dazu reichte Messis erstes Tor wegen der Startpleite gegen Saudi-Arabien nicht. Für beide war es „nur“ ein Sieg mit Hängen und Würgen. Den Mbappe mit dem rechten Oberschenkel fixierte. Mit dem verlängerte er nach 86 Minuten eine Flanke von Antoine Griezmann zum Siegestreffer. Die 1:0-Führung schoss er „normal“ mit rechts nach Doppelpass mit Theo Hernandez. Frankreich lag zur Pause bei den Torschüssen 13:2 vorne, aber erst „Mega-Mbappe“ traf. Dänemark, in der Nations League zweimal Sieger über Frankreich, muss Mittwoch Australien bezwingen, um in die k.o.-Phase zu kommen. Die Australier haben nach dem 1:0 (0:0) über Tunesien zwei Punkte mehr als die sieglosen Dänen.

Argentinien spielte trotz fünf Neuen gegenüber dem 1:2 gegen Saudi-Arabien um nichts besser. Wieder kein Tempo, keine Dynamik, wenig Spielfreude. Die Erlösung bedeuteten die Genieblitze. Zunächst nach 64 Minuten ein Schuss mit links genau ins Eck nach einer Oldie-Kombination mit Angel di Maria. Der ersten Aktion, die beiden wirklich gelang. Und dann Messis  Pass zum eingewechselten Enzo Fernandez, dem 21 jährigen Jungstar in Diensten von Benfica Lissabon. Der traf in seinem fünften Länderspiel zum erlösenden 2:0. „Die Mannschaft wirkt nicht wirklich gut aufgestellt“, kritisierte Herbert Prohaska im ORF-Studio Teamchef Lionel Scaloni. Weil es zu selten gelingen, Messi so anzuspielen, dass daraus etwas entstehen kann. Genau genommen gelang das nur beim Führungstor. Argentiniens Schicksal entscheidet sich Mittwoch im Spiel gegen Polen, dessen Kapitän Robert Lewandowski beim 2:0 (0:0) fegen Saudi-Arabien sein erstes WM-Tor im fünften Anlauf gelang. Danach blieb der Torjäger am Boden liegen. Zur Führung von Napoli-Stürmer Piotr Zielinski leistete Lewandowski die Vorarbeit. Großen Anteil am Sieg hatte Torhüter Wojciech Szeczsny. Der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sowohl einen Elfmeter von Al-Dawsari, dem Schützen des Siegestors gegen Argentinien abwehrte als auch den Nachschuss noch sensationell über die Latte lenkte. Polen hat als Tabellenführer einen Punkt mehr als Argentinien, Saudi-Arabien ist noch im Rennen um den Aufstieg. Ein Sieg über Mexiko wäre dazu nötig. Dann würden die Mexikaner, seit 1994  siebenmal hintereinander im Achtelfinale, schon nach der Vorrunde ausscheiden.

Auf Deutschland wartet Sonntagabend im Al Bayt-Stadium gegen Spanien das Spiel der Angst: Noch nie stand das deutsche Ausscheiden schon nach zwei Spielen fest. Diesmal wird das wohl nur mit einem Sieg über Spanien zu verhindern sein, weil damit zu rechnen ist, dass Deutschland-Bezwinger Japan gegen Costa Rica drei Punkte holt. Wenn das deutsche Schreckensszenario eintritt, dann warten auf Teamchef Hansi Flick ganz schwere Zeiten, steht er zwei Jahre vor der Europameisterschaft im eigenen Land erstmals voll in der Kritik. Dann könnte die Teamkarriere von Thomas Müller, die Flicks Vorgänger Jogi Löw schon einmal für zwei Jahre beendet hatte, endgültig vorbei sein, wäre die Bilanz der sechsjährigen Kapitänsära von Tormann Manuel Neuer noch schlechter. Flick kam Samstag allein zur obligatorischen Pressekonferenz ins internationale Pressezentrum von Doha. Er wollte keinen Spieler knapp vor dem Abschlusstraining die insgesamt zweistündige Fahrt vom Teamquartier im Norden Katars ins Pressezentrum und  zurück zumuten. Da zahlt der DFB lieber eine Geldstrafe.

Eigentlich spricht fast alles für Spanien, breite Brust nach dem 7:0 gegen Costa Rica, dazu noch das bisher letzte Duell gegen Deutschland vor zwei Jahren in Sevilla 6:0 gewonnen, womit der deutsche Abstieg aus der Nations League verbunden war. Luis Enrique war schon damals Teamchef, setzte Alvaro Morata, Ferran Torres, Rodrigo, Dani Olmo und Marco Asensio ein. Das könnte Sonntag wieder passieren. Von Deutschlands Spielern haben Manuel Neuer, Niklas Süle, Matthias Ginter, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Leroy Sane ganz schlechte Erinnerung an Spanien. Sonntag könnte eine weitere dazukommen. Die noch mehr weh tun würde. Flick ist allerdings nicht „Spanien-belastet“. Damals war er Bayern-Trainer.

Foto: FIFA.

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