Fußball

Mit nur einer Million Ablöse ist Rose ein „Schnäppchen“

Bayern München macht Schlagzeilen mit dem teuersten Einkauf der Klubgeschichte. Mit dem französischen Weltmeister Lucas Hernandez, der nach elf Jahren bei Atletico Madrid, wo er im Nachwuchs begann, im Juni wechselt. Der ist als Linksfuss im Abwehrzentrum und als linker Verteidiger einsetzbar. Da bedeutete keine guten Nachrichten für Jerome Boateng und Mars Hummels, aber auch mehr Konkurrenz als bisher für David Alaba. 80 Millionen ist Hernandez Bayern wert, obwohl er sich dieser Tage einer Knieoperation unterziehen muss. Der 23jährige ist der zweite französische Defensivspieler, den Bayern zur neuen Saison holt. Der andere ist der 25jährige Benjamin Pavard, der um 35 Millionen Euro aus seinem Vertrag beim VfB Stuttgart aussteigen kann. 115 Millionen für zwei Defensivspieler, das ist ziemlich happig. Auch wenn sie Weltmeister sind.

In Zeiten wie diesen gilt eine Million nur noch als „Schnäppchen“ . So viel kostet Red Bull Salzburgs Erfolgstrainer Marco Rose, wenn er im Sommer aus dem bis 2020 laufenden Vertrag bei Österreichs Meister aussteigen will.  Das „outete“ Bild  dieser Tage. Eine Million könnten  Wolfsburg und Schalke, die als Interessenten für den 42jährigen Leipziger gelten, aus der Portokassa zahlen. Das hätte auch für Hoffenheim gegolten.  Aber dort sagte Rose offenbar nicht ja. Eine Million ist bei einem Trainer mit den Qualitäten Roses, der ein Heißmacher sein kann, auch aufbrausend, aber nie nachtragend, der immer gute Stimmung verbreitet, klare Ansagen wie „wir spielen gerne Fußball, noch lieber arbeiten wir ihn aber“ macht, ein sehr gutes Investment.

Das heißt: Es wird nur an Rose liegen, ob Salzburg für ihn im Juni eine Million bekommt oder er zur Freude aller die Ära fortsetzt, selbst wenn es nach Munas Dabbur und Hannes Wolf noch weitere Abgänge geben sollte.  Es könnte schon Roses erste Handschrift beim VW-Werksklub sein, wenn in Wolfsburg wirklich Xaver Schlager oben auf der Wunschliste steht, wie deutsche Medien berichten. Obwohl Sportchef Jörg Schmadtke genug Scouts beschäftigt, die auch in Österreich unterwegs sind und er hier gute Freunde wie LASK-Mastermind Jürgen Werner hat.

Rose redet aber nicht über sein Zukunft, sondern nur über die mit seinen Jungs in Salzburg: „Ich möchte unbedingt noch zweimal in dieser Saison in Wien spielen“, sagte er mir bei unserm letzten Treffen. Nicht nur gegen die Austria um Punkte, sondern auch am 1.Mai im  Endspiel des Uniqa-Cups. Das kann Salzburg nächsten Mittwoch beim Austria-Bezwinger GAK, dem Tabellenführer der Regionalliga Mitte, bei dem als Spieler Roses Assistent Rene Aufhauser groß wurde, fixieren. Vier Tage später folgt der Bundesligahit beim Zweiten LASK in Pasching. Da wird sich entscheiden, ob der Titelkampf wirklich noch eine enge Kiste wird wie Rose prophezeite. Er hat das erste Double seiner Ära im Visier. Letzte Saison hatte dies Sturm Graz im Klagenfurter Cupendspiel verhindert.

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