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Nervenwurzel statt Schulter: Der nächste Akt im Kavlak-Wahnsinn!

Zuletzt spielte er 2017 bei Besiktas Istanbul mit gewaltigen Schmerzen in der rechten Schulter. Die wurde seit 2016 siebenmal operiert, kostete dem mittlerweile 31 jährigen Veli Kavlak die möglicherweise besten Jahre seiner Karriere. Alle Operationen bei Spezialisten, bei denen zuletzt das Schulterblatt fixiert wurde, Teile der Brustmuskels in die Schulter transplantiert wurden, sowie alle folgende Reha-Programme, auch die zuletzt in Antwerpen oder in Düsseldorf beim Physiotherapeuten des ehemaligen Box-Weltmeisters Wladimir Klitschko, Aldo Vetere, brachten nicht das erhoffte Ergebnis, dass der österreichische Teamspieler an die Fortsetzung seiner Karriere hoffen konnte. Die Schulter kippte immer wieder nach hinten durch. Als er nahe daran war aufzugeben, bekam er  einen Tipp aus dem näheren Umfeld seines Freunds David Alaba, doch in München einen Arzt zu konsultieren, an den es sich Alaba wendet, wenn er Probleme hat. An einen Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin. Das ist der Franzose Thierry Murrisch.  Kavlak befolgt den Ratschlag, bekam einen Termin bei Murrisch. Der Franzose erkannte, dass Kavlaks Leidenszeit eigentlich nicht durch die Schulter verursacht wurde, sondern durch die  chronisch entzündete Nervenwurzel C 5. die verhinderte, dass die Schulter richtig „angesteuert“ wurde, die dafür sorgte, dass der 31fache österreichische Teamspieler selbst beim Essen, wenn er das Fleisch schnitt, oder beim Haarföhnen starke Schmerzen hatte. Eigentlich muss man in diesem Zustand froh sein,  wieder gesund zu werden, ohne Schmerzen durch den Alltag gehen zu können, aber der große Kämpfer Kavlak denkt noch immer an ein Comeback.

Eine Bandscheibenwölbung sorgt für ständigen Druck auf diese Nervenwurzel und damit für die Entzündung. Da sich der Körper nicht selbst heilen kann, setzte Murrisch genau an diesem Punkt eine Cortison-Injektion gegen die Entzündung. Wegen dieser Bandscheibenwölbung wurde  Kavlak vor drei Jahren in Istanbul operiert _ ohne Erfolg. Klar beschäftigen ihn Gedanken, dass dabei irgendetwas misslang oder übersehen wurde, dass viele Operationen eigentlich nicht notwendig gewesen wären, wenn sich die Diagnose von Murrisch, der auch Arzt des deutschen Unter 21-Teams ist,  bewahrheitet, woran Kavlak derzeit ausgeht, weil sich Murrisch eingehendst mit allen Kapiteln seiner Leidenszeit beschäftigte, bevor er ihm mehr oder weniger durch die Blume sagte: Es wurden jahrelang nur die Probleme bekämpft, aber nicht die Ursache dieser Probleme. Eigentlich Wahnsinn und fast nicht zu glauben, dass so etwas über Jahre passieren kann.

Der Reha-Plan steht bereits. Bei einem prominenten Physiotherapeuten, mit dem Murrisch kooperiert, der in der Ära von Jürgen Klinsmann beim deutschen Team und bei Bayern München arbeitete. Oliver Schmidtlein wird sich um Kavlak kümmern. In der dritten Februar-Woche soll Kavlak wieder mit dem Lauftraining beginnen. Zuvor steht aber noch ein Abstecher nach Hütteldorf am Plan: Der Erz-Rapidler will unbedingt am 17. Februar beim letzten grün-weißen Heimspiel, das Andy Marek moderieren wird, auf der Tribüne sitzen.

 

Foto: Instagram .

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