Fußball

Nur bei Eigentoren ist Violett Spitze: „So kommt die Austria nie aus der Krise“

Die erste Niederlage nach elf Spielen, nach drei Siegen und acht Unentschieden, das 0:2 gegen Altach hinterließ bei Austria die große Ratlosigkeit. Weil die Verlierer nicht erst nach der völlig unnötigen Karte für Max Sax nach einer halben Stunde (Bild oben) einen leblosen, zu passiven, nicht wirklich motivierten Eindruck hinterließen. In den komplett verpatzten Abend passte das Eigentor von  Erik Palmer-Brown zum zweien Treffer der Vorarlberger. Das vierte Mal, das ein Violetter in dieser Saison ins eigene Tor traf. Nur bei den Eigentoren ist die Austria ligaweit Spitze.

Es fiel auf, dass Sportvorstand und Trainer die tristen 95 Minuten etwas unterschiedlich beurteilten. Peter Stöger vermisste schon das nötige Engagement, Christian Ilzer sah hingegen keine Mannschaft, die sich hängen ließ, wie er vor den ORF-Kameras sagte. Stöger kam damit der Wahrheit schon viel näher, redete wie man es von ihm gewohnt ist, Klartext: „Ich will Tacheles am Platz sehen, Die Frage der  Qualität müssen wir uns jetzt schon gefallen lassen.“ Noch deutlicher formulierte es im Sky-Studio ein ehemaliger Mitspieler von Stöger in dessen jungen Jahren bei der Vienna und später  in der Nationalmannschaft, nämlich Andi Herzog.

Vom Denkansatz schien Herzog dabei nicht weit entfernt zu sein wie bei seiner legendären Wutrede als Israels Teamchef vor eineinhalb Jahren nach der unnötigen 2:3-Niederlage gegen Slowenien in Laibach: „So kommt die Austria nie aus ihrer Krise“, prophezeite Herzog. Dazu würde sie andere Spieler brauchen als die aktuellen. Nämlich Spieler, die nicht alles so „soft“ hinnehmen, wie es Herzog formulierte. Damit war gemeint, Spieler, die sich mehr wehren als die 14, die gegen  Altach eine schlechte Figur machten. Wirklichen „Widerstandsgeist“ bemerkte man nur beim 20 jährigen Vesel Demaku bis zu seiner Schulterverletzung, beim ein Jahr jüngeren Patrick Wimmer nach der  Einwechslung, der noch mit dem Kopf durch die Wand will, phasenweise bei Kapitän Alexander Grünwald, bei Tormann Patrick Pentz.

Der Rest war Schweigen. Herzogs Prognose: „So lange dies sich nicht ändert, ist es egal, wer Trainer bei Austria ist. Ob Herbert Prohaska, Peter Stöger oder  Christian Ilzer“. Der prophezeite, dass es für Violett auch in den ausstehenden sieben Runden eine „extrem zähe Saison“ bleiben wird. Schöne Aussichten.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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