Fußball

Joker „Taxi“ stach! Rapid mit Hartbergs Hilfe nach Fehlpassorgie von Platz zwei

Sky-Experte Alfred Tatar bezeichnete nach der torlosen ersten Hälfte das 0:0 zwischen dem LASK und Rapid als „Hurra-Fußball“ ohne Klasse und Tempo. Daran änderte sich nach der Pause wenig, aber am Ende lachte Rapid von Platz zwei. Weil der nach 61 Minuten eingewechselte Architaxis Fountas in der 87.Minute einen katastrophalen Fehlpass von LASK-Verteidiger Philipp Wiesinger zum goldenen Tor nützte. Joker „Taxi“ stach mit seinem 16.Saisontor, danach drehte sich Rapids Trainer Didi Kühbauer um, jubelte lächelnd mit hoch erhobenen Händen zur Tribüne. In die Richtung, wo er die Chefetage der Linzer vermutete, die nach dem Neustart die großen Verlierer sind, zwei von bisher vier Heimniederlagen kassierten, erst einen Punkt holten. Ohne den Sechspunkteabzug durch den Strafsenat wegen des verfrühten Trainingsstarts wäre der LASK noch zwei Punkte vor Rapid, so sind es vier Zähler Rückstand. Rapids Vorstoß von Rang drei auf zwei kam auf jeden Fall unerwartet, weil er mit Hilfe von Hartberg zu Stande kam. Die Steirer lagen in Wolfsberg nach 37 Minuten 0:2 zurück, gewannen aber noch 4:2 (2:1). Damit hat Rapid vor dem direkten Duell am Sonntag, bei dem Kapitän Stefan Schwab nach der fünften gelben Karte fehlen wird, zwei Punkte Vorsprung auf Wolfsberg.

Nur nicht verlieren, hieß Kühbauers Devise. Dementsprechend stellte er die Mannschaft  nach dem 4:0 gegen Sturm an vier Positionen um, entschied sich für ein 3-5-2 mit den Innenverteidigern Leo Greiml, Dejan Ljubicic und Max Hofmann, brachte im Mittelfeld Stephan Auer für Filip Stojkovic, Dejan Petrovic für Thorsten Schick,  Srdjan Grahovac für Christoph Knasmüllner, vorne mit Winterkauf Ercan Kara  statt Fountas einen Mann für die hohen Bälle. Auch der Bank kam es zu einem Wechsel: Dalibor Velimirovic für Yusuf Demir. Raum im Mittelfeld gab es weder für den LASK noch vor Rapid. So sind die wahren Fehlpassorgien auf beiden Seiten zu erklären. In den ersten 45 Minuten viele intensive Zweikämpfe, aber nur je ein Torschuss. Nach 61 Minuten stellte LASK-Trainer Valerien Ismael auf Viererabwehr um, brachte Kühbauer Fountas. Der LASK riskierte mehr,schien das Match im Griff zu haben, wirkte gefährlicher. Aber dann nützte Fountas die erste Rapid-Chance im ganzen Spiel, entstanden durch Wiesingers Fehlpass, zum achten Sieg im 16. Auswärtsspiel, den zweiten über den LASK. Der in der 97. Minute mit der letzten Aktion des Spiels, einem Freistoss von Peter Michorl an die Latte, noch in Gefahr kam. Damit bekam Rapid in beiden Partien mit Tobias Knoflach zwischen den Pfosten und Youngster Greiml im Abwehrzentrum kein Tor. Kühbauer sprach von einem ungemein wichtigen Sieg, einen weiteren Schritt in Richtung Saisonziel: „Aber für himmelhochjauchzend gibt es keinen Grund!“

Verrückter verlief Hartbergs zweiter Auswärtssieg in den letzten drei Spielen. Das Anschlusstor von Rajko Rep vor der Pause begann die Wende, zu der auch die Einwechslung von Dario Tadic zur zweiten Hälfte einiges beitrug. Kurz darauf holte er gegen Wolfsbergs Innenverteidiger Nemanja Rnic  einen Elfmeter heraus, den er selbst verwandelte. Da Rnic zuvor schon Gelb gesehen hatte, musste er mit Gelb-Rot in die Kabine. Gegen die dezimierten Kärntner schlugen Hartbergs Afrika-Legionäre noch zu: Jodel Doussou aus Benin erzielte die Führung, der 19 jährige Amadou Dante, eine Leihgabe von Sturm Graz, mit seinem  ersten Bundesligator das 4:2. Der Jubel von Präsidenten Brigitte Annerl war danach nicht zu überhören.  Hartberg ist im Rennen um die internationalen Startplätze. Unglaublich. Rapid würde als Zweiter in die dritte Runde der Qualifikation für die Champions League einsteigen, sofern sie kommende Saison stattfindet.

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