Fußball

Rapid bleibt eine Wundertüte: Man weiß nie, was man bekommt!

Gut begonnen, stark nachgelassen, aber doch gewonnen: Das charakterisiert Rapids 2:0 (1:0) am Sonntag in Wolfsberg, mit dem vor den letzten vier Runden des Grunddurchgangs der Platz in der Meisterrunde gehalten wurde, der Vorstoß auf Rang fünf gelang. Die bessere Mannschaft waren die Sieger nur phasenweise, aber das zählt nicht. Marco Grüll (Bild) mit Tor und Assist sowie Tormann Niklas Hedl, der dreimal den Ausgleich zum 1:1 verhinderte, machten den Auswärtssieg möglich. Im Herbst holte Rapid erst im sechsten Spiel ohne Kapitän Guido Burgstaller drei Punkte, jetzt schon im ersten. Ein wichtiger „Fortschritt“. Aber dennoch bleibt Rapid eine Wundertüte: Man weiß nie, was man bekommt.

Eine Woche zuvor beim 3:1-Zittersieg gegen Zweitligist St. Pölten im Viertelfinale des Uniqa-Cups verschlief Rapid den Start, geriet früh in Rückstand. Gegen Wolfsberg gelang im strömenden Regen nach zwölf Minuten die Führung. Matthias Seidl spielte in den Lauf von Grüll, den Wolfsbergs Kapitän Dominik Baumgartner im Strafraum durch ein Foul stoppte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Grüll selbst. Darauf folgte der unerwartete Bruch im Rapid-Spiel. Viele Ballverluste, zu große Passivität. Darüber wird Trainer Robert Klauß trotz des zweien Auswärtssiegs in seiner kurzen Ära und Lob für „ganz viel Leidenschaft und Emotion“ mit der Mannschaft noch reden. Zum Glück verteidigten die Innenverteidiger Leopold Querfeld, der nächsten Sonntag in Graz gegen Sturm nach der fünften gelben Karte fehlen wird, und Max Hofmann viel weg. Außerdem traf Bernhard Zimmermann, die Rapid-Leihgabe bei Wolfsberg, bei der vierten Ausgleichschance Hedl voll im Gesicht. Das war nach 57 Minuten die vorletzte Möglichkeit der Kärntner.

Danach bekam Rapid wieder die Kontrolle über das Spiel, schlug eine Viertelstunde vor Schluss durch den ersten Torschuss seit dem Führungstor wieder zu. Burgstaller-Ersatz Fally Mayulu traf mit seinem einzigen Abschluss im ganzen Spiel ins lange Eck. Wieder ein Mayulu-Treffer gegen die Kärntner wie im Herbst, unhaltbar war der Schuss nicht: „Zwei Tore aus dem Nichts, wir waren nicht schwächer“ ärgerte sich Wolfsbergs Trainer Manfred Schmid nach dem Rückschlag. Ob es mit dem an Lorient verkauften Torjägers Mo Bamba anders gelaufen wäre? „Es hat keinen Sinn, Bamba nachzuweinen“, stellte Schmid fest. Sicher spielte es auch Rapid in die Karten, dass Augustine Boakye kurzfristig ausfiel. Wolfsberg war im Kampf um die ersten sechs der Verlierer der Runde, fiel hinter Schmids Ex-Klub, die Wiener Austria, zurück.

Gut für Rapid war auch, dass Austria Klagenfurt beim LASK in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch das zweite Tor des Linzer Kapitäns Robert Zulj noch den Ausgleich zum 2:2 (1:1) kassierte. So holte Rapid seinen Gegner in der letzten Runde punkte mäßig ein, liegt dank der besseren Tordifferenz vor ihm.  Der Rückstand auf den Vierten Hartberg beträgt noch zwei Punkte. Eine Schlagzeile der Runde: Der erste Saisonsieg von Schlusslicht Austria Lustenau im ersten Spiel mit dem neuen Trainer Andreas Heraf. Das 2:0 (0:0) beim WSG Tirol bedeutete ein erstes Lebenszeichen.

Glück hatte Rapid auch am Abend bei der Auslosung des Cup-Semifinales. Zweitligist DSV Leoben, ist der Gegner. Somit könnte der Sprung ins Finale ohne ein Duell gegen einen Klub der Bundesliga gelingen. Allerdings muss Rapid in die Steiermark auf den „Monte Schlacko“, wo WSG Tirol, Wolfsberg und zuletzt Altach ausschieden. Danach äußerte Deni Alar, Leobens Torjäger mit Rapid-Vergangenheit, seinen Wunsch: „Zuerst Rapid, im Finale Sturm“. Theoretisch ist das durch die Auslosung möglich. Titelverteidiger Sturm muss allerdings nach Salzburg zu Österreichs Nummer eins

 

 

Foto: APA/Eggenberger.

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