Fußball

Rapid hat Geld für markante Verstärkungen, die Austria braucht es für die Lizenz

Austria hat viel mehr Sorgen um die Lizenz als um die Mannschaft, bei Rapid ist es genau umgekehrt. Keine wegen der Lizenz, sportlich aber doch einige Baustellen. Auch so könnte man die Eindrücke des Derbyspektakels kurz zusammenfassen, das laut Statistik eigentlich die Austria hätte gewinnen müssen:  Mehr Torschüsse (15:13), mehr Ballbesitz (58 Prozent), 53 Prozent gewonnen Zweikämpfe und auch die bessere Passqualität (79:69). Aber wer kann schneller seine Sorgen ablegen, welche Perspektive ist besser, die von Grün-Weiß oder von Violett? Rapids Präsident Alexander Wrabetz wird sich an dem Satz messen lassen müssen, den er Sonntag im Sky-Interview bestimmt und selbstbewusst sagte: „Im Sommer wird das Geld für markante Verstärkungen vorhanden sein!“ Derbygast Aleksandar Dragovic wäre sicher eine markante Verstärkung. Rapid braucht aber mehrere.

Das nötige Geld muss bei Austria schneller da sein. Nämlich bis Freitag, bis zur Abgabe neuer Unterlagen an die Bundesliga, um vom Protestkomitee unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt Andreas Grundei, dem Universitätsprofessoren für Arbeits- und Sozialrecht sowie Rechnungswesen angehören, dazu mit Magister Kurt Temm ein ehemaliger Sturm-Spieler, in zweiter Instanz die Lizenz zu bekommen. Jürgen Werner, der für den Sport zuständige Vorstand der Austria-AG, nannte dies eine Ehrenrunde drehen: „Wir brauchen nicht lamentieren, werden es schaffen“, prophezeite er. Obwohl es um mehr als die kolportierten zwei Millionen Euro gehe, wie er einräumte. Jedenfalls hinterließen seine Ansagen den Eindruck, als habe er jetzt auch in Sachen Lizenz das Kommando übernommen, zumal der für die Wirtschaft zuständige Vorstand Gerhard Krisch jetzt zum zweiten Mal die Lizenz nicht in erster Instanz schaffte und sich keiner Schuld daran bewusst war. Nicht wenige sehen das anders. Die von Krisch eingeschalteten externen Berater und Anwälte für Insolvenzrecht kosten sicher auch nicht gerade wenig Geld, geholfen hat das nicht.  Dennoch schloss Werner Konsequenzen für Krisch, der vergangenen Freitag sehr wohl lamentiert hatte, aus: „Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“

Die nötigen Millionen besichern und helfen werden laut Werner die üblichen Verdächtigen. Also die Investorengruppe rund um ihn sowie die Freunde der Austria. Es wäre keine Überraschung, sollte auch Raimund Harreither, der letzten August zurückgetretene Vizepräsident, zu den üblichen Verdächtigen, sprich Freunden,  gehören.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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