Fußball

Rapid neuer französischer „Geheimtipp“ kommt von Mauerwerk

Zwischen 5:0 in Debrecen und Rapids Gastspiel bei Blau Weiß Linz gab es Freitagabend in Hütteldorf das kleine Wiener Derby in der Regionalliga Ost. Rapid II gegen die Young Violets, das mit 3:2 (1:1) ein grün-weißes Erfolgserlebnis brachte. Das ließen sich Geschäftsführer Steffen Hofmann, Sportchef Markus Katzer und Trainer Zoran Barisic vor Ort nicht entgehen. Auch der violette Sportchef Manuel Ortlechner sah seiner „dritten“ Garnitur mit neun Spielern zwischen 16und 19 live zu. Die zweite spielt in der zweiten Liga beim Kooperationsklub Stripfing. Bei Grün-Weiß debütierte der 15 jährige Verteidiger Eaden Roka, es fiel aber einer aus der älteren Abteilung auf: Ismail Seydi, schon 22 Jahre alt, ein gebürtiger Franzose, im Nachwuchs von Toulouse ausgebildet. Der Flügelspieler kam erst im Juli zu Rapid. Nach seiner ersten Saison in der Regionalliga Ost bei Mauerwerk mit sieben Treffern in 22 Partien. Den Tipp auf Seydi bekam Rapid von Mauerwerks Trainer Ilco Naumoski, früher Spieler beim GAK und in Matterburg.

Freitag entschied Seydi das Derby. Das erste Tor erzielt, bei den anderen zwei hatte er die Füße im Spiel. Am auffälligsten war seine Schnelligkeit, durch die er fast alle eins zu eins-Duelle gewann. Kann er sich auch zwei Klassen weiter oben in der Bundesliga damit durchsetzen? Barisic hält das für möglich, will seine neue Hoffnung im Auge behalten, in seinen Kader hochziehen, wenn er Seydi weiter gut entwickelt. Kann er sich vor größerer Kulisse ähnlich durchsetzen, dann bekommt Rapid möglicherweise sogar einen neuen Publikumsliebling, der vorerst nicht mehr als ein „Geheimtipp“ ist.

Seydi ist vielleicht die Zukunft, die Gegenwart heißt Blau Weiß Linz. Dort wird Sonntag natürlich Matthias Seidl und Fally Mayulu wegen ihrer erfolgreichen Vergangenheit beim Aufsteiger im Mittelpunkt stehen. „Mit ihnen haben wir 40 Scorerpunkte verloren“, bedauerte Blau Weiß-Sportchef Christoph Schösswendter. Seidl gehört bei Rapid schon zu den wichtigen Leistungsträgern, wird von Barisic fast herausgestrichen („er ist charakterlich top, torgefährlich und setzte auch die Mitspieler sehr gut ein“), bei Mayulu sieht es nicht danach aus, dass er in absehbarer Zeit an Guido Burgstaller vorbeikommt. „Beim Aufsteiger in einem neuen Stadion zu gastieren, bedeutet immer eine schwere Aufgabe“, prophezeite Seidl. Barisic erwartet ein ausverkauftes Haus, einen „gegen uns dreifach motivierten“ Gegner und eine hitzige Atmosphäre: „Gerade richtig für uns!“

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots.

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