Letzten Samstag erzielte Marcel Sabitzer als Joker bei der Einwechslung nach vierwöchiger Verletzungspause das Siegestor für RB Leipzig zum 2:1 gegen Hertha BSC Berlin. Mittwoch Abend erlebte der ExSalzburger als Joker in Old Trafford gegen Manchester United die vielleicht bittersten 31 Minuten seiner bisherigen Karriere: In der 63. Minute brachte ihn Trainer Julian Nagelsmann statt Rechstverteidiger Benjamin Heinrichs ins zentrale Mittelfeld, um den 0:1-Rückstand zu egalisieren. Leipzig war zuvor besser ins Spiel gekommen. Zugleich wechselte Uniteds-Trainer Ole Gunnar Solskjaer für seinen Torschützen Mason Greenwood Englands Teamstürmer Marcus Rashford ein. Er sorgte mit drei Toren dafür, dass Manchester 5:0 (1:0) gewann. Der erste Dreierpack seiner Karriere.
In den bisherigen sieben Spielen dieser Saison kassierte Leipzig nur drei Tore, in Old Trafford waren es allein in den letzten 20 Minuten vier. So hoch verloren die Bullen im Profifußball noch nie, weder national noch international. Mit dem 2:0 durch Rashford brachen nach 74 Minuten alle Dämme, Leipzig leistete danach keinen Widerstand mehr. Auch nicht Sabitzer. Ganz im Gegenteil. Sein Ballverlust gegen Fred 20 Meter vor dem Tor führte vier Minuten später zum dritten Manchester-Treffer durch Rashford. Sabitzer hob danach die rechte Hand, um sich mit der Geste „mein Fehler“ quasi zu entschuldigen. Danach verschuldete er vielleicht aus Frust gegen Anthony Martial einen Elfmeter, den der selbst zum 4:0 verwandelte. Rashfords 5:0 in der Nachspielzeit war nur nich die Draufgabe: „Das darf nicht passieren“, übte Sabitzer Selbstkritik, „wir sind in uns zusammengefallen!“ Nach dem brutalen Weckruf empfängt Leipzig nächsten Mittwoch Paris St. Germain. Frankreichs Meister gewann bei Bursaspor Istanbul, beide Tore erzielte der von Everton geliehene Moise Kean.
Ein anderer Ex-Salzburger prolongierte hingegen seine unglaubliche Torserie in der Champions League: Erling Haaland. Im herbst 2019 traf er in sechs Spielen für Österreichs Meister achtmal, bei Borussia Dortmund sind es inzwischen vier in vier Spielen. Beim 2:0 (0:0) gegen Zenit St.Petersburg traf er im Finish zum Endstand. Eine lebende Torgarantie in der Königsklasse. Zwölfmal in zehn Spielen zugeschlagen. Nur zweimal ging Haaland leer aus: Mit Salzburg beim 0:2 gegen Liverpool, mit Dortmund im Frühjahr beim 0:2, dem k.o. im Achtelfinale im Parc de Prince gegen Paris St. Germain.