Fußball

Sasa Kalajdzic meldete sich nach elf Monaten bei Wolverhampton zurück

Bekommt Österreichs Teamchef Ralf Rangnick für die Herbst-Spiele in der EM-Qualifikation eine neue Alternative für den Angriff? Letzten Samstag meldete sich Sasa Kalajdzic zurück. Elf Monate nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere, erlitten am 3. September 2022 in seinem ersten Premier League-Spiel für Wolverhampton Wanderers, beim 1:0 gegen Southampton, damals noch mit den Österreichern Ralph Hasenhüttl und Richard Kitzbichler auf der Trainerbank. Beim 3:1 im letzten Vorbereitungsspiel der „Wolves“ gegen den französischen Klub Rennes schickte der spanischen Trainer Julen Lopetegui den Zweimeter-Riesen nach 61 Minuten ins Spiel. Die letzte halbe Stunde benützte der Zweimeterriese zur Werbung in eigener Sache: Das 3:1 des Ex-Salzburgers Hee Chan Hwang bereitete er mit einer toll gelösten Aktion mustergültig vor, per Kopf hätte er fast das 4:1 erzielt. Die Erleichterung bei Kalajdzic war groß. Auch auf der Tribüne beim Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer, der die Reha von Kalajdzic auf dessen Bitten begleitete. Es war das dritte Spiel von Kalajdzic am Weg zurück. Zuvor eines in der zweiten Mannschaft und eines gegen Luton.

Zur Karriere von Kalajdzic gehört auch seine lange Leidensgeschichte. Bei der Admira Mittelfußknochenbruch und Syndesmosebandriss, im Sommer 2019 Wechsel zum VfB Stuttgart um drei Millionen Ablöse. In einem der ersten Vorbereitungsspiel riss das Kreuzband. Er kämpfte sich zurück, wuchs zum gefährlichsten Stürmer Stuttgarts, fuhr mit Österreich zur Europameisterschaft, erzielte bei der unglücklichen 1:2-Niederlage im Achtelfinale gegen Italien in Wembley das Tor. Im Herbst 2021 musste er wegen einer Schulterverletzung 137 Tage pausieren, im August 2022 verkaufte ihn Stuttgart um 22 Millionen an Wolverhampton. Von der Summe bekam die Admira als Beteiligung und Ausbildungsentschädigung stolze 2,52 Millionen. Trotz der fast einjährigen Pause steht der Marktwert von Kalajdzic noch bei 15 Millionen Euro.

Ohne Kalajdzic geriet Wolverhampton letzte Saison in Abstiegsgefahr, belegte am Ende Rang 13. Der Klubs gehört seit 2016 dem chinesischen Konzern Fosun Sports des Milliardärs Guo Guangcheng, der dafür 4,8 Milliarden Euro bezahlte. Mittelfeldstar Ruben Neves wechselte für 55 Millionen nach Saudiarabien zu Al Hilal. Wolverhampton hat zwar viele Stürmer im Kader, darunter den spanischen Teamspieler Pablo Sarabia, auf der Position des Mittelstürmers aber keinen wie Kalajdzic. Er hat eigentlich nur mit dem Portugiesen Fabio Silva, der letzte Saison an Anderlecht und PSV Eindhoven verliehen war, einen Konkurrenten. Die Premier League beginnt für Wolverhampton am Montag bei Manchester United in Old Trafford. Dienstagabend gab es aber einen unerwarteten „Urknall“ mit der Trennung von Trainer Lopetegui. Das soll für alle Seiten das Beste sein. Auch für Kalajdzic?  Einen Tag später stand fest, dass er erstmals von einem Engländer trainiert wird. Vom 40 jährigen Gary O´Neil, der letzte Saison mit Bournemouth fast abstieg, Platz 15 belegte.

 

Foto: Wolverhampton Wanderers.

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