Das bedeutete sicher einen der größten Siege in der erfolgreichen Trainerkarriere von Oliver Glasner: Er besiegte mit Crystal Palace den FC Liverpool an der Anfield Road 1:0 (1:0), beeinflusste damit den Titelkampf in der Premier League. Das war der erste Triumph des Londoner Traditionsklubs über Liverpool nach 13 vergeblichen Versuchen oder seit 2017: „Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein“, kommentierte Glasner den denkwürdigen Tag für ihn und Crystal Palace. Ein bitterer für Jürgen Klopp und Liverpool. Nach dem 0:3 gegen Atalanta Bergamo im Viertelfinale der Europa League die zweite Heimniederlage in vier Tagen ohne erzieltes Tor. Derzeit sieht es danach aus, als sollte er sich „nur“mit einem Titel, den im League Cup, nach acht Jahren von Liverpool verabschieden. Da auch Arsenal daheim verlor (0:2 gegen Aston Villa) führt Titelverteidiger Manchester City, der Samstag Luton mit 5:1 deklassierte, fünf Runden vor Schluss mit je zwei Punkten Vorsprung auf Arsenal und Liverpool.
„Die erste Hälfte war brillant, wie wir spielen, wie selbstbewusst wir in Ballbesitz agierten“, freute sich Glasner. Das zeigte auch die Kombination, nach der Mittelfeldspieler Eberechi Eze völlig frei stand und Torhüter Alisson Becker (Bild) bezwang, nach 14 Minuten das Goldtor erzielte. Nur vier Minuten später hätten die „Eagles“ nach einem Ausrutscher von Liverpools Kapitän Virgil van Dijk fast das zweite Tor durch den Franzosen Jean Philippe Mateta erzielt. Dies verhinderte Linksverteidiger Andy Robertson mit einer Rettungsaktion auf der Linie. In der zweiten Hälfte konnte Glasner darauf stolz sein, wie Crystal Palace den Vorsprung verteidigte und über die Distanz brachte. Auch dank starker Reaktion von Dean Henderson, den Tormann mit Manchester United-Vergangenheit. Liverpool scheiterte auch an der Effizienz, Chancen zum Ausgleich hätte es einige gegeben. Allerdings im Finish auch noch eine für Crystal Palace auf das 2:0 durch Mateta.
Für Glasner war es der zweite Sieg im siebenten Spiel mit dem Londoner Traditionsklub. Einen, den er und seine Assistenten Michael Angerschmid, Ronnie Brunmayr und Emanuel Pogatetz sicher nie vergessen werden. Der erste seit dem 3:0 gegen Burnley beim Debüt im Selhurst.Park Ende Februar, der erste, der auswärts gelang. Dazwischen gab es zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Die Abstiegsängste musste nach der Anfield-Thriller beseitigt sein: Acht Punkte mehr als der Drittletzte Luton. Glasner, Angerschmid und Brunmayr werden Sonntagabend irgendwann sicher an das Frühjahr 2022 mit Eintracht Frankfurt gedacht haben: An den Triumph in der Europa League im Finalthriller gegen die Glasgow Rangers in Sevilla und an den zuvor im Nou Camp gegen den FC Barcelona. Das Trio hat schon viel erlebt.
Foto: Crystal Palace.
