Eishockey

Starkbaum macht Vienna Capitals stark: Vor Ende einer Meister-Serie

Favorit EC Red Bull Salzburg sowie Fehervar erreichten mit je drei Siegen gegen Znaim und Pustertal bereits das Semifinale der ICE Hockey League, Freitag könnten die Vienna Capitals und Villach folgen: Beide haben den sogenannten Matchpuck, weil sie gegen den KAC und Laibach jeweils 3:1 in Führung liegen, beiden haben Heimvorteil. Was in Wien wohl mehr als 5000 Zuschauer im Rücken bedeutet. Wenn es die Vienna Capitals schaffen, dann liegt das an einem, der seit 19. Februar 36 Jahre alt oder im konkreten Fall jung ist: Tormann Bernhard Starkbaum. Speziell am Dienstag beim dritten Sieg, 3:2 in Klagenfurt war er der bessere Goalie als beim KAC der etwas müde wirkende dänische Olympiateilnehmer Sebastian Dahm. Jener Starkbaum, dem Capitals-Manager Franz Kalla im Sommer lange mit einem Vertrag hinhielt. Jetzt ist er die klare Nummer eins, hat das Duell gegen David Kickert gewonnen. Ist auch bei Teamchef Roger Bader in Pole-Position für die Weltmeisterschaft. Egal ob in Gruppe A in Finnland oder um den Aufstieg in Laibach. Die Entscheidung ist noch nicht offiziell, aber es deutet viel auf Finnland hin.

Schalten die Vienna Capitals am Freitag den KAC aus, dann beenden sie nicht nur die Saison des Meisters, sondern auch eine vier Jahre lange Serie. Seit 1917 kam der Meister entweder aus Klagenfurt oder Bozen. Die Südtiroler scheiterten im Pre Play-off am Titelverteidiger KAC, der müsste jetzt drei Siege hintereinander feiern, um ins Semifinale aufzusteigen, in dem Salzburg der Gegner wäre. Die Capitals führten in einer Play-off-Serie schon sieben Mal mit 3:1, verloren danach dreimal das fünfte Spiel. Im Semifinale passierte dies allerdings zuletzt schon vor zwölf Jahren gegen die Linzer Black Wings.

Starkbaum war Dienstag in Klagenfurt, wo er im ersten Drittel einige KAC-Tore verhinderte, auch der einzige der Vienna Capitals, der zu KAC-Verteidiger Steve Strong fuhr, als der mit der Tragbahre abtransportiert wurde, um ihm alles Gute zu wünschen. Strong wurde  Opfer eines Checks mit voller Wucht des amerikanischen Captials-Verteidiger Charlie Dodero. Danach lag er regungslos, bewusstlos und blutend am Eis, folgten bange Minuten. Strong wurde ins Spital gebracht. Mit Verletzungen am Kopf (Cuts, Zahn verloren) und Oberkörper. Die Liga sperrte den 29 jährigen Dodero daraufhin für vier Spiele. Was wiederum zu Diskussionen führte. In Capitals-Kreisen verstand man dies nicht, anderen war die Strafe nicht hart genug. Die Erklärung der Liga: Der Check von Dodero war reckless, zu deutsch rücksichtlos , habe aber nicht den Kopf an Strong anvisiert, den eher zufällig getroffen.

Egal, Strong zählt zu den Ausfällen des KAC. So wie die Stürmer Rok Ticar und der schnelle Johann Bischofberger. Ohne Ticar wird der KAC nur mit vier Legionären agieren. Bei den Capitals werden es fünf mehr sein.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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