Eishockey

Für Starkbaum zeichnet sich bitteres Ende bei Vienna Capitals ab: Als Spieler nicht mehr gefragt

Die Organisatoren der Eishockey-WM 2024 in Prag und Ostrau wechselten einen Gegner von Österreich: Kanada ersetzt die USA. Ungewöhnlich, dass die ersten Zwei der Weltrangliste (Kanada, Finnland) in einer Gruppe spielen. Das bedeutet für Österreich ein wahres Hammer-Los, auf die Sieger der letzten vier Weltmeisterschaften zu treffen. Dazu auf Tschechien, die Schweiz, Dänemark, Norwegen und Großbritannien. Vielleicht sind mit Marco Kasper, David Reinbacher und Marco Rossi drei Spiele aus der NHL dabei, was sehr hilfreich wäre. Aber wie es aussieht, wird mit Bernhard Starkbaum der Torhüter, der in den letzten zwei Weltmeisterschaften in den entscheidenden Partien gegen Großbritannien und Ungarn den Klassenerhalt rettete, fehlen. Das hat damit zu tun, dass der 37 jährige bei den Vienna Capitals nicht mehr gefragt ist. Unfassbar und nicht nachvollziehbar. Im Kader der Capitals für die kommende Saison scheinen auf der Torhüterposition vorerst die österreichischen Youngsters Sebastian Wraneschitz, der nach zwei Saisonen in Nordamerika, die nicht wunschgemäß verliefen, nach Wien zurückkehrte und Lorenz Widhalm zwei Youngsters. Man kann Wetten darauf abschließen, dass ein routinierter Legionär dazu kommen wird. Kein Platz für den 37 jährigen Starkbaum, damit auch das Ende der Teamkarriere nach 150 Länderspielen. Typisch für eine Liga, deren Chefetage auf gen der Generalversammlung Anfang Juni betonte, am wichtigsten sei die noch stärkere Positionierung als internationale Liga.

Starkbaum war letzte Saison der einzige österreichische Tormann, der bei seinem Klubs so etwas wie einen Nummer eins-Status hatte. Ohne ihn wird es keinen mehr geben. Weder in Wien, noch bei Meister Red Bull Salzburg, in Klagenfurt, Villach, Linz, Innsbruck und Feldkirch. Das bedeutet, dass Österreich die nächste WM nur mit Back Up-Goalies bestreiten wird. Das wird David Kickert in Salzburg ebenso wieder sein wie David Madlener bei den Pioneers Vorarlberg. Das passiert bei keinem anderen WM-Teilnehmer. Ein Grund für Optimismus ist das sicher nicht. Der zweite Problemfall bei den Teamspielern: Verteidiger Dominique Heinrich, in Salzburg nicht mehr erwünscht, was nichts mit sportlichen Gründen zu tun haben kann, hat noch keinen neuen Klub. Die Verhandlungen mit den Vienna Capitals ziehen sich in die Länge. Die engagierten als achten Verteidiger den 33 jährigen und 1,91 Meter großen Schweden Stefan Warg, der 390 Spiele in der Swedish Hockey League absolvierte, letzte Saison in Finnland bei Kookoo und bei Sparta Prag engagiert war. Für die Tschechen bestritt er aus Verletzungsgründen nur fünf Spiele. Mit Warg nahmen die Capitals bisher vier neue Legionäre unter Vertrag, er ist der einzige Verteidiger.

Geklärt hat der KAC die Trainerfrage. Manager Oliver Pilloni entschied sich vielleicht auch aus wirtschaftlichen Gründen für eine interne Lösung, die in Fankreisen keinen großen Beifall findet. Der neue Head Coach ist Kirk Furey, für den es bereits die 17. Saison beim KAC ist. Nach 488 Ligaspielen als Legionär, die Rekord bedeuten, wechselte der gebürtige Kanadier 2015 auf die Trainerbank. Seit fünf Jahren führte er das Future Team des KAC in der Alps League, in der letzten Saison war er auch Österreichs U 20-Teamchef bei der WM in Halifax. Fureys Assistent David Fischer ist seit 2016 in Klagenfurt, führte den KAC als Kapitän zum 31. Meistertitel, in den letzten zwei Saisonen fungierte der Amerikaner bereits als Co-Trainer von Furey. Der bisherige Trainer Petri Matikainen übernimmt den Schweizer Vizemeister Biel.

 

Foto: DEB/City Press GmbH.

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