Fußball

Stöger sagte Termine ab und denkt anders als Prohaska

Wenn der Baum brennt, dann redet Austrias Sportvorstand. Mehr brennen als nach der ganz schlimmen Cupblamage beim 2:5 (1:2) in Wattens geht nicht mehr. Aufsteiger WSG Swarovski Tirol, vier Tage zuvor beim 0:2 gegen Rapid praktisch ohne Torchance, dominierte Violett nach Belieben, der 19 jährige Kelvin Yeboah  trat vor den Augen seines berühmten Vaters Anthony, dessen letzter Trainer in Katar mit Josef Hickersberger einer mit Austria-Vergangenheit war, erstmals in dessen Goalgetter-Fußstapfen, mit vier Toren zur ersten Sternstunde seiner Karriere. Zuvor traf eer diese Saison nur in der Tiroler Landesliga. Peter Stöger fand schon im Gernot Langes-Stadion klare Worte, ebenso Donnerstag auf der Austria-Homepage. Der Titel „Violett tritt weiter auf der Stelle“ war noch sehr vornehm formuliert. Jedenfalls sagte Stöger einige Termine ab und blieb im Westen. So wie die Mannschaft vor dem Samstag-Spiel beim Meister Red Bull  Salzburg, bei dem das nächste Debakel droht. Stöger kam Donnerstag Nachmittag zu den Spielern, um mit ihnen Klartext zu reden: „Wir sind uns des Ernsts der Situation sehr bewusst!“

Er sagte bereits im August, dass die Austria derzeit nur Mittelmaß sei, die Zielsetzung  im Herbst eine andere als im Sommer. Er wartet noch die Spiele in Salzburg und eine Woche später daheim gegen Sturm Graz ab, um dann in der Länderspielpause die Finger auf offene Wunden zu legen. Was dann passiert? Aus den befristeten Spielerverträgen kommt die Austria allein wegen Niederlagen und schlechter Leistungen nicht raus, da müsste schon mehr passieren. Aber intern kann  festgelegt werden auf wen die Austria in Zukunft setzt und wer in Zukunft seinen Vertrag auf der Tribüne absitzen wird. Eines zeigte Wattens aber auch: Auch der amerikanischen Manchester City-Leihgabe Erik Palmer Brown, auf dem große Hoffnungen ruhten, die Abwehr zu stabilisieren, passieren anfängerhafte Fehler.

Stöger bleibt der Devise treu, nicht an Trainer Christian Ilzer zu rütteln. Da denkt er völlig anders als die Austria-Ikone Herbert Prohaska, der Mittwoch Abend aus dem ORF-Studio am Küniglberg Ilzer praktisch zum Rücktritt aufforderte, was in der Situation nicht sehr hilfreich ist. Ilzers Devise: „Aufstehen und zusammenhalten. Ich  muss die Kraft haben, mit der Mannschaft da rauszukommen“. Das hörte man von dem Steirer nicht zum ersten Mal. Inzwischen gibt´s immer mehr Spekulationen darüber, warum die Austria sich finanziell derzeit nichts leisten kann, schon gar keinen Trainerwechsel. Man hört, dass der optimistische Business-Plan für die neue Generali-Arena mit einer fast hundertprozentigen Auslastung bisher hinten und vorne nicht aufging.

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