Fußball

Stögers Köln ist einzigartig: Fack Ju Krise! Die ersten Tore von Alaba und Pechvogel Danso

Auch mit U23-Trainer Florian Kohlfeldt als Interimslösung nach Alex Nouri auf der Bank schaffte Werder Bremen die Wende in der deutschen Bundesliga nicht: Niederlage in letzter Minute zum 1:2 bei Eintracht Frankfurt am Freitag Abend, damit weiter kein Sieg. Verloren als speziell in der ersten Hälfte bessere Mannschaft mit einem Chancenplus. Zwei vergab Kapitän Zlatko Junuzovic knapp vor der Pause bei 1:1, ehe mit Florian Kainz der zweite Österreicher ab der 67. Minute als Joker zum Zug kam: „Die Enttäuschung ist riesig, ein Nackenschlag“, gestand Junuzovic, „so etwas passiert, wenn du in der Kiste stehst. Wir müssen weitermachen, mutig bleiben, aber auch endlich punkten.“  Weil das nicht gelang, kann Sonntag Nachmittag  Peter Stöger mit dem Schlusslicht 1.FC Köln den Vorletzten Bremen einholen, Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze finden, wenn gegen Hoffenheim der erste Saisonsieg gelingt.

Darauf setzen alle, da Stögers Truppe mit dem ersten Sieg im Europacup seit 25 Jahren, mit dem 5:2 gegen Bate Borissow ein Lebenszeichen rausknallte, wie aufgedreht spielte. Auf der Tribüne feierte  ein Star aus dem aktuellen Kino-Hit Fack ju Göthe III mit: Köln-Fan Max von der Groeben, der den „Danger“ spielt, sprach danach vom Knackpunkt, Mut und Energie. Trotz Abstiegsangst in der Liga Alaaf und Tätää, Laola-Jubelwellen der 48.0000 Zuschauer, Karnevals-Musik. Da sagte Stöger lächelnd: „Das ist eben Köln, einzigartig. Du gewinnst einmal und bist gefühlt im Halbfinale der Europa League.“ Was er ernst meinte: „Die Moral der Mannschaft ist einzigartig.“ Und darum gilt für das Match gegen Hoffenheim das Motto: Fack Ju Krise!  War auch Samstag in „Bild“ zu lesen. Gleich in Balkenlettern.

Hoffenheim schaffte zuletzt trotz ansprechender Leistungen nicht die gewünschte Ergebnisse: Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach,  Donnerstag  in der Europa League bei Basaksehir Istanbul in letzter Minute das 1:1 kassiert. Nicht gerade das, was sich Trainer-Jungstar Julian Nagelsmann wünschte. Stöger hingegen brachte ein Sorgenkind zum Laufen: Franzosen-Stürmer Sehrou Guirassy, vor zwei Runde noch Buhmann, weil er beim 0:0 gegen Werder Bremen aus zwei Metern Entfernung nicht ins leere Tor traf, sich zu wenig einbrachte. Danach bat ihn Stöger zum Vieraugengespräch, in dem er dem 21jährigen klar machte, dass mehr Engagement und  Laufarbeit auch zu seinen Aufgabengebieten gehören: „Er hat das angenommen, setzt es gut um.“ Tor beim 1:2 in Leverkusen, Donnerstag der Freistoss zur 3:2-Führung durch einen starken Freistoss. Danach feierte das ganze Stadion Guirassy. Und hofft Sonntag auf sein drittes Tor hintereinander.

Stögers Landsmann Ralph Hasenhüttl lief Samstag Gefahr, mit RB Leipzig die vierte Niederlage in Serie zu kassieren, lag daheim gegen Hannover 96 0:1 zurück. Mit dem Ex-Salzburger Naby Keita statt Österreichs U21-Kapitän Konrad Laimer kam mehr Linie ins Spiel, Torjäger Timo Werner  legte den Ausgleich auf, erzielte in der 85 Minute das Siegestor. Da jubelte auch Marcel Sabitzer. Leipzig ist damit Zweiter mit vier Punkten Rückstand auf Meister Bayern, der das Spitzenduell in Dortmund souverän 3:1 (2:0) gewann, das Tief der defensiv schwachen Borussia in bedenkliche Ausmasse steigerte. Unglaublich: Als Jupp Heynckes von Carlo Ancelotti übernahm, lag Bayern  fünf Punkte hinter Dortmund. Vier Runden später sechs vor der Borussia. Der souveräne Linksverteidiger David Alaba sorgte mit einer Flanke, bei der Torjäger Robert Lewandowski Dortmunds Schweizer Torhüter Roman Bürki entscheidend irritierte, nach 67 Minuten für die 3:0-Führung. Kurz zuvor sah er Gelb für ein Foul am Ukraine-Star Andrij Yarmolenko. Kurz nach seinem ersten Saisontreffer griff er sich an den linken Oberschenkel, wurde ausgetauscht. Steht seine Absage für Österreichs Teamtrainingslager in Marbella bevor?

Das zweite österreichische Tor des Samstags schaffte Kevin Danso. Doch dafür wollte er sich gar nicht feiern lassen. Weil er zuvor beim 1:1 gegen Leverkusen durch einen Ausrutscher den Rückstand verschuldete. Aber zwei Minuten später erzielte er mit seinem ersten Treffer in der Bundesliga per Kopf aus kurzer Distanz den Ausgleich. Die Vorarbeit kam vom wieder gefährlichen Landsmann Michael Gregoritsch, dessen Kopfball Leverkusens Keeper Bernd Leno nur an die Latte abwehren konnte. Neuer Vierter hinter Dortmund ist Guido Burgstaller mit Schalke nach dem 1:0 in Freiburg.

 

 

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