Fußball

Sturm erstmals schottisch: Ilzers neue „Rakete“ wird kein Schnellschuss

Deutschland stellt die meisten Legionäre in Österreichs Bundesliga. Nicht weniger als 20. Bis auf Vizemeister Sturm Graz und Hartberg hat jeder Klub einen Deutschen unter Vertrag. Aus Schottland kommen hingegen nur zwei. Einer bei Austria Klagenfurt (Mittelfeldspieler Andy Irving) und seit Dienstag wie angekündigt der 19 jährige Rechtsverteidiger Max Johnston (Bild). Der für seine Leistungen im Frühjahr bei Motherwell zum „Young Player of the Ywar“ in der höchsten schottischen Spielklasse gewählt wurde. Aber offenbar für die Spitzenklubs aus Glasgow, die Rangers oder Celtic, nicht wirklich ein Thema war. Oder seine Berater machten ihm klar, dass es für seine Entwicklung besser ist, es in Österreich bei Sturm zu versuchen. Nach Gesprächen mit Sportchef Andreas Schicker und Trainer Christian Ilzer ist der Youngster überzeugt, am richtigen Ort zu sein. Obwohl Johnston auf seiner Position mit Yusuf Gazibegovic einen Konkurrenten hat, der es im Frühjahr zum bosnischen Teamspieler brachte. Dass Johnston zu den Spielern der Londoner Agentur CAA Base gehört, spricht dafür, dass er ein Potenzial haben muss. Denn CAA Base betreut auch Spielervon Manchester City (Kyle Walker), Manchester United (Weltmister Raphael Varane), Tottenham (HeungMin Son, Richarlison, James Maddison) und Bayern München (Kingsley Coman).

Sportchef Andreas Schicker und die Scouts sorgten für eine Premiere in der Klubgeschichte, den ersten schottischen Legionär. Die sind in Österreich eine Rarität. Admira/Wacker hatte vor Jahrzehnten mit Gordon Smith (Saison 1986/87) einen. „Johnston wird unseren Konkurrenzkampf sicher positiv befeuern, die nötige Zeit bekommen“, kündigte Schicker an. Er nahm Johnston bis 2024 unter Vertrag.  Erstaunlich, welche Spieler Sturms Scouting-Team immer wieder findet.  Seit sechs Jahren gehört der 55 jährige Bruno Friesenbichler dazu, der Vater des neuen Leoben-Stürmers, seit zwei Jahren Ex-Teamspieler Christoph Leitgeb nach Ende seiner aktiven Karriere, und Jugendleiter Thomas Raffl, seit einem Jahr Rasim Memic, der die Tormanntrainer-Lizenz hat. Ob auch internationale Scouts eingeschaltet sind, bleibt ein Geheimnis von Schicker.

Die „Entdeckung“ von Rasmus Höjlund und Emanuel Emegha, die bei FC Kopenhagen und Royal Antwerpen nicht unbedingt zur ersten Wahl gehörten, spricht für den Blick der Sturm-Scouts. Mit Emegha gibt´s Mittwoch ein Wiedersehen: Wenn Sturm zum letzten Test vor dem Bundesligastart am Sonntag bei der Wiener Austria bei Racing Straßburg, dem neuen Verein des 20 jährigen Holländers, gastiert. Die Personalie des Nachfolgers hat natürlich Priorität. Ilzer wünscht sich eine Rakete: „Das wird kein Schnellschuss“, kündigte Schicker an. Das spricht dafür, dass Sturm mehrere Kandidaten hat, aber es noch Diskussionen gibt, wer der beste oder richtige ist. Der ins Gespräch gebrachte norwegische U21-Teamstürmer Seedy Jatta von Valerenga Oslo soll kein Kandidat sein. Abwarten.

Foto: SK Sturm Graz.

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