Fußball

Sturm zehn Minuten Tabellenführer, nach Elfmeterwirbel wieder Salzburg

Freitag eroberte mit dem GAK eine Grazer Mannschaft Platz eins in der zweiten Liga. Durch ein 2:1 im steirischen Derby bei DSV Leoben und weil St. Pölten daheim gegen die Vienna 1:2 verlor. Samstag hätte Sturm Graz zur vorübergehenden Fußballhauptstadt Österreichs machen können, wäre gegen Abonnementmeister Red Bull Salzburg der Sprung auf Platz eins der Bundesliga gelungen. Doch es gelang nur, ein 0:1 zur Pause in einen 2:1-Rückstand zu verwandeln, war für zehn Minuten Tabellenführer, ehe nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff das 2:2 fiel, wodurch Salzburg vorne blieb. Der Schlager vor 15.500 Zuschauern begann um 19.30 Uhr, endete nach insgesamt 111 Minuten Spielzeit erst um 21,37 Uhr. Wegen einer fast 13-minütigen Unterbrechung vor der Pause nach einem „Feuerwerk“ des Grazer Fansektors, das der eigenen Mannschaft sicher nicht „half“.

Danach ging Salzburg durch einen Grazer in Führung. Durch Innenverteidiger Samson Baidoo, der im GAK-Nachwuchs spielte, mit 14 in die Salzburger Akademie übersiedelte. Er traf nach einem Eckball. Otar Kiteishvili glich durch einen Superschuss aus 28 Metern mit 95 Stundenkilometern aus, der Georgier leitete auch das Führungstor von Manprit Sarkaria ein, der unhaltbar ins lange Eck traf. Dann kam der Aufreger durch den Ausgleich: Dem für den etwas zu eigensinnigen Karim Konate eingewechselten Sekou Koita sprang nach Vorarbeit von Oscar Gloukh im Strafraum der Ball weg, aber Sturms Kapitän Ion Gorenc Stankovic traf ihn mit offener Sohle. Der sah es genau umgekehrt: Nicht er habe Koita getroffen, sondern der ihn. Das dachte zunächst auch Referee Julian Weinberger. Duch VAR Harald Lechner bat ihn zum On Field Review, daraufhin gab Weinberger Elfmeter, den Koita verwandelte (Bild). Der zweite VAR-Aufreger dieser Saison. Den ersten gab es Stunden zuvor beim 1:1 zwischen Blau Weiß Linz gegen Altach über den Führungstreffer der Vorarlberger, der erst nach vier Minuten zählte.

Die Sky-Experten Marc Janko und Peter Stöger bezeichneten den Elferpfiff als korrekt, Sturms Trainer Christian Ilzer sprach von einer klaren Fehlentscheidung, richtete Janko vom Grazer Rasen ins Wiener Studio aus, er habe „falsch g´schaut“.  Nach dem Elfmeterpfiff wurde die ohnehin hektische Partie noch hektischer. Am Ende gab es zehn gelbe Karten. Drei gegen Salzburg, sieben gegen Sturm inklusive Ilzer. Er bekam sie bereits vor der Pause, sein Assistent Uwe Hölzl sah nach dem Elfmeter die Rote. Keine Diskussion gab es, dass nur Sturms herausragender 2.06 Meter-Tormannriese Kjell Scherpen Salzburgs Sieg verhinderte, für den ersten Punkteverlust des Meisters sorgte, der eigentlich die bessere Mannschaft war. Trotz der Notbesetzung im Abwehrzentrum mit Baidoo und dem Polen Kamil Piatkowski, der den erkrankten Strahinja Pavlovic ersetzte. Wirklich sicher wirkte das Duo bei seiner Premiere nicht. Nach 74 Minuten kam Oumar Solet für Piatkowski, feierte auch Luka Sucic sein Comeback.

Salzburg und Sturm sind die einzigen Mannschaften ohne Niederlage. Da Austrias Klagenfurt die schwarze Serie gegen den LASK prolongierte, daheim 1:3 (0:3) verlor, weiter auf den ersten Sieg seit 2010 wartet. Wegen acht schwacher Minuten, die Marin Ljubicic, Florian Flecker und Elias Havel zwischen der 36. und 44. Minute zu drei Treffern nützen. Seit 2010 gelang Klagenfurt kein Sieg mehr gegen die Linzer, für die beider Heimfahrt im Bus die Vorbereitung auf das Spiel des Jahres zum Europa League-Start am Donnerstag gegen den FC Liverpool begann. Der Samstag auswärts gegen Wolverhampton (ohne Sasa Kalajdzic) von der 7. bis zur 55. Minute durch ein Tor des Ex-Salzburgers Hee Chan Hwang 0:1 zurücklag. Dann erzielte Cody Gakpo in der letzten Aktion vor seinem Austausch den Ausgleich, in der 85. und 91. Minuten besorgten Linksverteidiger Andy Robertson und Joker Harvey Eliott für den 3:1-Sieg. Zu allen drei Toren kam der Assist von Mo Salah. LASK gegen Liverpool wird ein Duell zwischen dem Dritten von Österreich und England.

Foto: Red Bull Salzburg.

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