Sie stehen noch hoch im Kurs, die österreichischen Legionäre in der besten Eishockyliga der Welt. Gleich am ersten Tag der NHL-Übertrittszeit für die „free agents“ unterschrieben Thomas Vanek und Michael Grabner für neue Klubs. So wie der begehrteste Center am Markt, John Tavares, bei den Toronto Maple Leafs. Von ausgemustert kann also beim 34jährigen Vanek wirklich keine Rede sein, Ganz im Gegenteil: Die Detroit Red Wings holten ihn 17 Monaten wieder zurück. Vaneks Agent Scott Bartlett erfülle dabei den Auftrag, den er vom Powe Play-Spezialisten bekam: Die No Trade-Klausel im Vertrag. Das heißt: Vanek kann nicht mehr gegen seinen Willen zu einem anderen Klub verkauft werden, wenn die Qualifikation für das Play-off nicht geschafft wird. Das war ihm in einen 13 NHL-Saisonen bisher bei Buffalo, den New York Islanders und in den letzten zwei Jahren bei Detroit und Vancouver passiert. Jetzt gab ihm Ken Holland, de General Manager der Red Wings, diese Klausel. Das zeigt, wie hoch er und Coach Jeff Blashill die Qualitäten von Vanek einschätzen. Letzte Saison lebte Vanek allein in Vancouver und Columbus, seine Frau Ashley und die drei Söhne blieben in Minnesota. Wahrscheinlich, dass die Familie jetzt wieder mit nach Detroit kommt.
Dort trifft Vanek bei den Mitspielern auf alte Bekannte. Etwa Tormann Jimmy Howard, den 37jährigen Kapitän Henrik Zetterberg, den Dänen Frans Nielsen oder die jungen Stürmer Anthony Mantha, Dylan Larkin und Andreas Athanasiou, denen er mit seiner Erfahrung helfen soll. Ebenso dem neu geholten Tschechen Filip Zadina. Allein schon durch die Tatsache, dass Vanek auch fließend tschechisch spricht. Vanek spielte in Detroit bis Februar 2017 noch in der altehrwürdigen Joe Luis Arena, jetzt aber in der letzes Jahr neu eröffneten Little Caesars Arena mit 20.000 Plätzen, 2017 war für Detroit die längste aktive Play-off-Serie einer nordamerikanischen Profimannschaft nach 25 Teilnahmen zu Ende gegangen. Auch 2018 schafft es Detroit als Fünfter in der Atlantic Division hinter Tampa, Boston, Toronto und Florida nicht. Mit Vanek und dem aus Colorado geholten Goalie Jonathan Bernier soll dies nicht ein drittes Mal hintereinander passieren. Vanek wird im roten Dress der Red Wings sicher die 35 Spiele, die ihn auf insgesamt 1000 im Grunddurchgang fehlen, absolvieren. In den 965 kam er bisher auf 347 Tore und 753 Scorerpunkte, davon 15 und 38 in 48 Spielen für Detroit. Vanek kassiert für ein Einjahresvrtrag drei Millionen US-Dollar, nach aktuellem Kurs 2,57 Millionen Euro.
Grabner verschlug es vom Osten der Vereinigten Staaten hingegen in den Westen, in die Wüste von Arizona zu den Arizona Coyotes nach Glendale, einem Vorort von Phoenix. Einem Dreijahresvertrag mit rund drei Millionen Euro pro Saison gab der 30jährige Kärntner den Vorzug gegenüber der Rückkehr zu den New York Rangers, die ihm nur ein Angebot bis 2019 machten. Im Wüstenstaat ist Grabner auch als „Entwicklungshelfer“ gefragt. Denn Eishockey-Stimmung kam zuletzt dort selten auf. Sechs Jahre hintereinander nicht im Play-off, vergangene Saison in der Pacific Division nur Letzter hinter den Vegas Knights, Anaheim, San Jose, Los Angeles, Calgary, Edmonton und Vancouver, nach Punkten die drittschlechteste Mannschaft der ganzen NHL. Als die Arizona Coyotes noch Phoenix Coyotes hießen, war der berühmte Wayne Gretzky von 2005 bis 2009 Miteigentümer des Klubs und auch Cheftrainer mit mäßigem Erfolg.
Klar, dass General Manager John Chyaka und Head Coach Rick Tocchet jetzt Verstärkungen wie den in 553 NHL-Spielen mit 158 Toren und 91 Assists bewährten Grabner dringend brauchten, ihren bekanntesten Spieler, den 26jährigen schwedischen Weltmeister Oliver Ekman-Larsen gleich durch einen Achtjahresvertrag banden. Durch Grabners Unterschrift bis 2021 erhöhen sich die Chancen, dass er 2019 in Österreichs Team bei der A-WM in Bratislava im Kampf um den Klassenerhalt dabei sein kann, wenn die „Kojoten“ wieder nicht ins Play-off kommen, was trotz seines Erwerbs nicht unmöglich scheint. Apropos Österreich und WM: Wichtig, dass der bei Red Bull Salzburg nicht mehr gefragte Teamtorhüter Bernhard Starkbaum vergangene Woche einen neuen Verein fand. In der Schweiz, beim in die zweite Liga abgestiegenen Traditionsklub Kloten. Es wäre eine Überraschung, sollte dabei Österreichs Teamchef aus der Schweiz, Roger Bader, nicht zum Wohle der Teamzukunft helfend eingegriffen haben. Denn Baders gute Kontakte zu Kloten sind bekannt. Letzte Saison stürmte sein Sohn für den Verein in unmittelbarer Nähe des Züricher Flughafens.