Fußball

Verrückte Spiele in Leipzig, Darmstadt und Freiburg: Klarers kleine Sternstunde ärgerte Kalajdzic! Goldtor von Pink

Aufregender Samstag in der deutschen Bundesliga mit 21 Toren in sechs Partien und drei verrückten Spielen. Wie dem spektakulären Schlager zwischen RB Leipzig und Tabellenführer Leverkusen, der in der ersten Hälfte keinen Torschuss abgab, zur Pause 0:1 und in der zweiten Hälfte 1:2 zurücklag, aber durch zwei Tore nach Eckbällen noch alles drehte. Das verdiente 3:2 (0:1) gelang in der 91. Minute. Auch in der Runde davor gelang das Tor zum 1:0 in Augsburg erst in der Nachspielzeit. Leverkusen blieb in 27 Spielen hintereinander ungeschlagen.  So kann man Bayer München als Meister ablösen. Leipzig verlor das zweite Heimspiel hintereinander, bitter auch für drei österreichische Teamspieler. Xaver Schlager gab die Vorlage zur Führung durch den Holländer Xavi Simons, dem ein Zaubertor gelang. Sah aber bei Leverkusens Siegestreffer durch Ecuador-Legionär Piero Hincapie, einen Innenverteidiger, nicht gut aus. Für Nicolas Seiwald war sein siebenter Bundesligaeinsatz erst der zweite von Beginn an, der erste seit 19. August in der ersten Runde beim 2:3 in Leverkusen. Nach 74 Minuten war das Match für ihn vorbei. Da war Christoph Baumgartner einer von vier Spielern, die Leipzig-Trainer Marco Rose einwechselte. Seinen Platz unter den ersten elf musste Baumgartner für den Spanier Dani Olmo räumen. Für den war es eine Rückkehr in die Startformation nach 139 Tagen und überstandener Schulterverletzung.

Verrückt war auf jeden Fall auch das 2:2 (0:1) im Hessen-Derby zwischen Aufsteiger Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt. Zunächst sah bei minus sechs Grad alles nach einem Sieg für Favorit Frankfurt, der nach 51 Minuten 2:0 führte, aus. Woran Sasa Kalajdzic in seinem zweien Spiel für die Eintracht beteiligt war: Die Aktion zur Führung leitet er ein, beim 2:0 wurde ein Schussversuch des österreichischen Teamstürmers mit rechts zur Vorlage für den Torschützen Ansgar Knauf. Doch mit Darmstadts Anschlusstreffer drehe sich das Spiel. Kalajdzic wurde nach 89 Minuten ausgetauscht. Da führte Frankfurt noch 2:1. Doch in der fünften Minute der Nachspielzeit verhinderte Kalajdzic-Landsmann Christoph Klarer Frankfurts Sieg. Was Kalajdzic ärgerte, wie er im Sky-Interview gestand: „Wir haben 70 Minuten dominiert, dann aufgehört, zu spielen. Das dürfen wir nicht mehr herschenken.“

Innenverteidiger Klarer, der im Finish nur Mittelstürmer spielt, traf mit links zu seinem ersten Tor in der Bundesliga im 17. Spiel für Schlusslicht Darmstadt, das seit elf Runden sieglos ist, aber mit dem Punkt neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte. Durch die erste kleine Sternstunde des 23 jährigen Niederösterreichers, der mit 16 den Rapid-Nachwuchs verließ, nach England zu Southampton wechselte. Als sich abzeichnete, dass er bei Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl wenig Perspektiven hatte, in den Kader zu kommen, spielte er im Frühjahr 2020 auf Leihbasis bei St. Pölten.  Im Oktober kaufte ihn der deutsche Zweitligist Fortuna Düsseldorf, von dem der ehemalige U 21-Teamspieler letzten Sommer zum Aufsteiger Darmstadt wechselte. Der zwei Millionen Euro Ablöse für ihn zahlte, bei dem Klarer Stammspieler ist. Sein Vertrag läuft bis 2027.

Verrückt war auch das 3:2 (1:0) von Freiburg gegen Hoffenheim. Freiburg führte 2:0, Hoffenheim glich aus, kassierte aber in numerischer Überlegenheit noch das dritte Tor. Auch dabei spielten österreichische Teamspieler eine Rolle: Ein Ballverlust von Florian Grillitsch, der in neuer Rolle zentraler Innenverteidiger in Hoffenheims Dreierabwehr ist, gegen Michael Gregoritsch führte zu Freiburgs 2:0. Ein langer Pass von Grillitsch machte Hoffenheims Ausgleich möglich, weil Manuel Gulde, der Ersatz für den operierten Philipp Lienhart in Freiburgs Abwehr, patzte. Wenig später wurde Gulde ausgeschlossen, Freiburg gewann trotzdem.

Verrückt war auch, dass bei Bochums 1:0 (1:0) gen VfB Stuttgart die Pause 42 Minuten (!) dauerte. Weil es endlose Verhandlungen mit Stuttgarts Fanblock gab, ein Transparent, das über einem Fruchttor hing, zu entfernen.  Der Schiedsrichter drohte sogar mit einem Abbruch. Auf Kurs ist vorerst Marcel Sabitzer mit Borussia Dortmund. Zweiter Auswärtssieg hintereinander gegen eine Mannschaft, die auf einem Abstiegsplatz steht. Auf das 2:0 in Darmstadt folgte das 4:0 (1:0) beim Vorletzten, dem 1. FC Köln, der nur bis zur Pause auf Augenhöhe war. Für Florian Kainz und Dejan Ljubicic sieht´s im Abstiegskampf gar nicht gut aus. Dortmund ist schon punktgleich mit Leipzig, nur ein Zähler fehlt zum Dritten VfB Stuttgart.

Ein österreichisches Erfolgserlebnis gab es in der dritten Liga: Markus Pink erzielte bei seinem Debüt bei Sandhausen mit der einzigen Chance des Zweitligaabsteigers das Tor zum 1:0 (0:0)-Auswärtssieg gegen den Zweiten Dynamo Dresden. Damit stieß Sandhausen vom achten auf den vierten Platz vor. Auch der Ex-Rapidler Patrick Greil feierte einen erfolgreichen Einstand.

Foto: Darmstadt 98.

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