Fußball

Viele Vorschusslorbeeren für Rapids neuen Sportchef Markus Katzer: Aber kann er auch Bundesliga?

Am vorletzten Tag des neuen Jahres meldete Rapid Vollzug auf der Position des Geschäftsführers Sport: Steffen Hofmann entscheid sich in seiner Funktion als neuer Geschäftsführer für Markus Katzer, seinen ehemaligen Mitspieler, bei zwei Meistertiteln. Der 43 jährige bekam einen Dreijahresvertrag, laut Hofmann mit Kompetenzen für die Profimannschaft inklusive Kaderplanung und Scouting. Darauf wird sich Katzer konzentrieren, Hofmann hingegen auf die zweite Mannschaft, die Akademie und den zu entwickelnden Frauenfußball. Und das wirkt doch etwas seltsam: Hofmann, der als Geschäftsführer für alle sportlichen und strategischen Entscheidung zuständig und verantwortlich ist, hat nichts mit der Profimannschaft zu tun, sondern Katzer. Das passt einfach nicht zusammen.

Rapid entschied sich für einen, der in dieser Funktion noch keine Bundesligaerfahrung hat. Katzer war seit viereinhalb Jahren Sportchef bei der Vienna (Bild oben), schafft den Durchmarsch von der Wiener Unterliga in die zweite Liga, damit die Rückkehr in den Profifußball. Sicher ein Erfolg, den aber  auch die die Sponsoren Uniqa und Immo United möglich machten. In der Regionalliga Ost hatte die Vienna ein höheres Budget als mancher Zweitligist, spielt finanziell in einer eigenen Liga. Das ist bei Rapid in der Bundesliga sicher nicht der Fall. Bei Grün-Weiß muss Katzer beweisen, dass er auch Bundesliga kann. Über manche seiner Personalentscheidungen bei der Vienna konnte man geteilter Meinung sein. Einen Kredit hat er aber verdient. Viennas Präsident Kurt Svoboda und Vize Roland Schmidt ließen Katzer aus dem Vertrag aussteigen, um ihm nicht die Chance auf die  Herausforderung Rapid zu nehmen. Bei der Vienna wird auf ihn ein Ex-Rapidler, Andreas Ivanschitz, folgen. Katzer hatte den ehemaligen Teamkapitän als Nachwuchs-Manager auf die Hohe Warte geholt

Michael Hatz, in Rapids Präsidium für den Sportbereich zuständig, bezeichnete die Doppelspitze mit Hofmann und Katzer als neues, mutiges Modell und als klares Signal, dass der Sport wie angekündigt höchste Priorität hat. Das Präsidium traut Hofmann und Katzer zu, einen nachhaltigen Entwicklungsprozess zu starten, der Erfolge und Titel nach Hütteldorf bringen wird. Hofmann und Katzer stellen sich nächsten Donnerstag, an dem die Vorbereitung der Profis beginnt, gemeinsam mit Präsident Alexander Wrabetz den Medien. Der Trainer wird nicht dabei sein. Ein Indiz mehr, dass es mit Zoran Barisic bisher keine Einigung gibt, die offenbar doch keine reine Formsache ist, wie es das neue Präsidium ankündigte. Vielleicht wegen einer Ausstiegsmöglichkeiten, die sich Rapid im neuen Vertrag mit dem Cheftrainer sichern will. Normal müsste der Vertrag des Trainers genauso lange laufen wie der des neuen Sport-Geschäftsführers. Alles andere wäre kein Vertrauensbeweis.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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