Fußball

Wann und wo gibt es den nächsten Trainerwechsel? Mit Peter Pacult läuft etwas

Die Admira verteilte vor dem Auswärtsspiel gegen Sturm Graz in dieser Woche 1905 Schoko-Nikoläuse an soziale Einrichtungen im Umfeld der Südstadt. 1905 deshalb, weil der Verein in diesem Jahr gegründet wurde. Die Admira ist auch der Klub der Bundesliga, der als bisher einziger in zehn Runden den Trainer wechselte. Gleich zweimal. Nach der Startpleite bei Rapid war die Zeit von Zvonimir Soldo vorbei, die Interimslösung Patrick Helmes blieb nur in der zweiten Runde im Amt. Dan kostete das Heimdebakel im Niederösterreich-Derby gegen St.Pölten den Job. Seit damals  ist der Deutsche wieder für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Ost zuständig. Damir Buric feierte ein Comeback auf Admiras Trainerbank. Wobei Südstadt-Insider  behaupten, dass er eigentlich für den Klub von Sponsor Flyeralarm in Deutschland, Zweitliga-Aufsteiger  Würzburger Kickers, eingeplant war. Doch die desaströse Vorstellung unter Helmes  führte bei Flyerlarm-Mastermind Felix Magath noch während des Spiels zum Umdenken.  Die Würzburger Kickers haben die rote Laterne, inzwischen schon den dritten Trainer in dieser Saison, die Admira ist nach dem Senationssieg gegen Red Bull Salzburg Vorletzter.

Nach der Admira gab´s in der Bundesliga bisher keinen Trainerwechsel. Kommt s noch vor Weihnachten zum nächsten? Wann und wo? Im Fokus ist Samstag das Spiel zwischen Aufsteiger Ried und Schlusslicht Altach. Bei Ried gab es bereits Gerüchte, wonach der Job von Gerald Baumgartner in Gefahr ist, die mit dem Sieg gegen Rapid und dem Unentschieden in Wolfsberg verstummten. Altach wartet seit 24. Oktober vergeblich auf einen Sieg. Die letzten vier Pflichtspiele gingen verloren, inklusive Cupblamage  bei der Vienna, dem Tabellenführer der Wiener Liga. Danach sprach Trainer Alex Pastoor von einer skandalösen Leistung, vor einer Woche nach dem peinlichen 0:4 in Altach gegen St. Pölten davon, dass er die Schnauze voll habe, Von der Mannschaft, in der jede für sich gespielt habe, von Besprechungen und Videoanalysen, weil die nichts brachten.

Aussagen des 54 jährigen Holländers, nach denen man die Frage stellen muss, ob es noch die Basis für eine Zusammenarbeit mit den Spielern geben kann, die eine Wende verspricht. Umso mehr, als er  Fußballer mit Herz sehen will, das er ihnen wenige Tage zuvor wütend vor den Sky-Kameras absprach. Präsident Peter Pfanner wollte zwar Pastoor nicht in Frage stellen, dennoch vor Weihnachten in Signal sehen. Was ihm sicher weh tat, dass der in Altach nicht mehr gefragt gewesene Georg Zellhofer als Sportvorstand mit St. Pölten nicht nur beim Ex-Klub gewann, sondern auch bereits neun Punkte mehr als Altach hat. Pastoor meinte, er sei zwar verantwortlich für das Produkt Fußball, jedoch nicht schuld daran. Wer dann? Normal bedeuten fünf Punkte nach zehn Runden den Abpfiff für den Trainer einer Mannschaft, die nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wollte. Im Ländle nahmen zwar die Fans auch die Spieler in die Pflicht (Bild oben), aber man kann leichter einen Trainer austauschen als die ganze Mannschaft. Passiert das nach einer Niederlage in Ried? Altach holte in dieser Saison auswärts noch keinen Punkt. Pfanner meinte, man habe finanzielle Reserven, um im Winter personell zweimal nachlegen zu können. Das ist in Corona-Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Altach muss aber darauf hoffen, dass Zellhofers Nachfolger Christian Möckel bei Transfers ein besseres Händchen hat als letzten Sommer.

Peter Pacult, vor zwölf Jahren Rapids letzter Meistertrainer, Lehnte Freitag das Angebot zur Rückkhr nach Albanien ab. Weil er ein konkretes aus Österreich bekam. Aus der Bundesliga oder der zweiten Liga? Es könnte sich  um Austria Klagenfurt handeln. Platz drei nach zwölf Runden mit acht Punkten Rückstand auf Sensations-Tabellenführer Lafnitz ist nicht das, was die mit Aufstiegsplänen in die Saison gestarteten Kärntner erwarteten. Daher gibt es Kritik an Trainer Robert Micheu. Der Aufstieg ist allerdings noch machbar, weil Lafnitz als Klub aus einer nur 15 Kilometer entfernten 1500 Einwohner-Gmeinde vernünftigerweise nicht um die Bundesliga-Lizenz ansuchen wird und auch bei der auf Platz zwei liegenden Salzburg-Filiale Liefering  der Aufstieg kein Thema ist.

Foto: Facebook.

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