Fußball

Wettbetrug gehört zum Gerüchte-Nachspiel über Finale der zweiten Liga

Ligavorstand Christian Ebenbauer hat aktuell ohnehin genug Sorgen. Stichwort Mattersburg. Das Aufstiegs-Finale der zweiten Liga am Freitag Abend bescherte ihm eine neue, ziemlich große. Rieds Aufstieg samt der Feier am Samstag mit Fans und Sponsoren in der Josko-Arena (Bild oben) wird begleitet von einigen Gerüchten zum 9:0-Kantersieg der Innviertler gegen den Floridsdorfer AC aus Wien. Damit kommt Ried sozusagen zum Handkuss, ohne etwas dafür zu können. Sonntag kündigte Zeljko Karajica, einer der kroatischen Gesellschafter von Austria Klagenfurt mit Geschäftssitz in Hamburg, an, bei der Liga aktiv zu werden, einen Protest gegen den Farce oder  Schande einzulegen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Und wunderte sich, dass die Liga  nicht schon als ein besonderer Akt der Dringlichkeit über das Wochenende handelte. Im ORF behauptete er etwas übertrieben, dies sei alles mit Ansage geschehen. Karajica gratuliert zwar Ried zum Aufstieg, aber …

In Wahrheit müsste Karajica bei allem verständlichen Ärger eingestehen, dass auch das 6:1 der Kärntner Violetten gegen Wacker Innsbruck kein wirklich „normales“ Ergebnis war und auch eine intere „Untersuchung“ bei seinem Klub veranlassen, warum nach dem Herbstmeistertitel bis zur Corona-Pause ein Achtpunkterückstand entstand, warum im Finish der Dreipunktevorsprung auf Ried verjuxt wurde. Ebenfalls überprüfen lassen, wie das Transparent „Violett Weiss, kämpfen und siegen“, das kurz in der TV-Liveübertragung zu sehen war, so auf der Tribüne des Wörtherseestadions hängen durfte. Denn aus den S-Schriftzeichen könnte man eine Nähe zur Rechtsszene vermuten. Aber in einem hat Karajica Recht: Mit der samstägigen Entschuldigung von FAC-Obmann Walter Brand via E-mail für das desolate und unprofesionelle Auftreten kann es nicht getan sein. So darf das die Liga nicht hinnehmen, nicht zur Tagesordnung übergehen. Wer Jurist Ebenbauer kennt, weiß, das dies nicht passiert wäre. Dazu hätte es nicht der „Ermahnungen“ vom Wörthersee bedurft. Paradox, dass sich einer aus Klagenfurts Chefetage vor dem Finale bei Ebenbauer erkundigt haben soll, ob ein finanzielles Doping für den FAC erlaubt wäre.

Es bedeutet zweifelsohne Wettbewerbsverzerrung, wenn der FAC Spieler schon im Finish der Saison auf Urlaub schickte, wobei in einem Fall (Osarenren Okungbowa) dessen Wechsel in die dritte deutsche Liga zu Aufsteiger Lübeck die entscheidende Rolle spielte. Außerdem spielte es sicher eine Rolle, dass sich der FAC in Ried nach dem 0:3 in der 12.Minute praktisch wehrlos ergab, dass einige spielten, die keinen Vertrag für die nächste Saison haben und vermuten, auch keinen zu bekommen. Seit Sonntag laufen  in der Fußballszene zudem Gerüchte und Vermutungen über einen Wettbetrug. Weil es auffallend viele Wetten auf einen Sieg von Ried mit mehr als drei Toren Differenz gegeben haben soll. Wenn es auch Untersuchungen in diese Richtung geben müsste, wäre das sieben Jahre nach den Vorkommnissen in Grödig so ziemlich das schlimmste, was rund um das Aufstiegsfinale der zweiten Finale passieren kann.

Foto: SV Ried.

Meist gelesen

Nach oben