Fußball

Wie Hollywood in Leoben: Cupheld Alar wünscht sich zuerst Rapid, dann Sturm

Ein Zweitligist im Semifinale des Uniqa-Cups: DSV Leoben eliminierte nach WSG Tirol und Wolfsberg Samstag mit Altach auch den dritten Bundesligaklub. Möglich gemacht hat das 2:1 (1:1) ein 34 jähriger im Herbst seiner Karriere. Deni Alar, in den letzten Jahren eigentlich meist unter dem Radar und von vielen schon abgeschrieben. Jetzt bewies er, dass einer Tore schießen nicht verlernt, wenn er es einmal konnte. Das behauptete er auch in schlechten Zeiten.  Speziell mit dem Siegestreffer im Finish, mit dem er die Verlängerung auf einem  holprigen, teils tiefen, teils gefrorenen Rasen verhinderte, zeigte Alar seine Klasse: Da schlenzte er mit links den Ball von halbrechts gekonnt und unhaltbar ins lange Eck, den Pass bekam er von Bayern-Leihgabe Barry Hepburn, der im Winter in die Steiermark kam: „Ich hab mich gewundert, dass ich im Strafraum so viel Zeit hatte, mit dem ersten Kontakt den Ball perfekt herzurichten und dann noch zu schlenzen“ gestand der Routinier.  Mit fünf Treffern ist er gemeinsam mit Marco Grüll der beste Torschütze im Cup.

Schon von 2007 bis 2009 hatte Alar bei Leoben gespielt. Von dort ging es zu Kapfenberg, wo ihn Unter 21-Teamchef Werner Gregoritsch trainierte und entwickelte. So gut, dass ihn Rapid 2011 holte. In seiner torreichsten grün-weißen Zeit (insgesamt 50 Treffer in 175 Partien) toppte ihn ein Achillessehnenriss. 2016 übersiedelte er ablösefrei von Rapid zu Sturm, wo er unter Franco Foda aus seiner Sicht die beste Zeit hatte. Die Statistik (41 Tore in 82 Spielen) unterstreicht das. Als Alar mit Sturm 2018 durch ein  1:0 gegen Salzburg Cupsieger wurde, war Foda nicht mehr sein Trainer, sondern Teamchef. Danach lotste ihn Rapids damaliger Sportchef Freddy Bickel nach Hütteldorf zurück, doch er fand nicht mehr in die Spur. Da begannen die schweren Jahre, die sich bei Levski Sofia, St. Pölten und der Vienna fortsetzten.

Mit der späten Rückkehr zu Leoben spürte er von der ersten Minute an Vertrauen. Das des Trainers ist Alar am wichtigsten. Das zahlt er dann auch zurück. In Leoben bisher mit zehn Toren in der zweiten Liga und fünf im Pokal: „Wir sind eine geile Truppe, die zusammen steht und nie aufgibt“, freute sich Alar. Seine Wünsche hielt er nicht zurück. Die wäre zwei Treffen mit seiner Vergangenheit. Im Semifinale Rapid, im Endspiel Sturm. Das wäre die Steigerung von Hollywood in Leoben, das er schon durch den Aufstieg ins Semifinale sozusagen ins Leben rief.

Foto: Gepa/Admiral.

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