Fußball

Vor einem Jahr bei Liefering, jetzt neuer Nationalheld der Elfenbeinküste: Diakite

Nicht nur beim Asien-Cup in Katar gibt es Dramatik pur, auch beim Afrika-Cup in  der Elfenbeinküste. Dafür sorgt vor allem der Veranstalter: In der Gruppenphase nach zwei Niederlagen, darunter 0:4 gegen Äquatorialguinea fast ausgeschieden, nur als Dritter in die k.o. Phase gekommen. Daher musste der 70 jährige Franzose Jean-Luis Gasset als Teamchef gehen. Für ihn übernahm sein 30 Jahre jüngerer Assistent Emerse Fae, zuvor Trainer beim Nachwuchs von OGC Nizza und der B-Mannschaft von Clermont Foot. Im Achtelfinale eliminierten die Ivorer Titelverteidiger Senegal nach 1:1 mit 5:4 im Elfmeterschießen, im Viertelfinale Mali nach 0:1-Rückstand durch ein Tor in der 122. Minute mit 2:1. Der Ausgleich, der das Nachspiel möglich machte, fiel erst in der zweien Minute der Nachspielzeit.

Mali führte durch einen Treffer des eingewechselten Salzburg-Legonärs Dorgeles Nene, die Entscheidung fiel ebenfalls durch einen Joker. Der vor einem Jahr in Österreichs zweiter Liga bei der Salzburg-Filiale Liefering stürmte, durch den 20 jährigen Oumar Diakite. Im Jänner 2022 kam er nach Salzburg, bestritt kein einziges Match in der Bundesliga. Hingegen 35 für Liefering, in denen ihm zwölf Tore gelangen, zwei in der Youth League in vier Partien. Praktisch von Liefering weg engagierte ihn der französische Erstligist Stade Reims im letzten Sommer, zahlte 2,5 Millionen Euro Ablöse. In der Champagnerstadt prickelte es bei Diakite bisher nicht wirklich: Nur zweimal in 15 Runden getroffen. Seit Samstag ist er durch ein erstes Tor im orangen Teamtrikot nach seinem fünften Länderspiel der neue Nationalheld der Elfenbeinküste, der für Begeisterungsstürme im Stade de la Paix in Bouake  und auf den Straßen der größten Stadt, Abidjan, sorgte. Karim Konate, der mit Diakite bei Liefering im Einsatz war, noch bei Salzburg ist, kam nur in den Gruppenspielen zu Einsätzen, danach nicht mehr.

Es passt zur verrückten Geschichte um Diakite, dass er im Semifinale gegen Kongo fehlen wird. Weil er beim Jubel über den Treffer, der die Elfenbeinküste erstmals seit 2015 ins Semifinale brachte, das Trikot auszog, mit nacktem Oberkörper (Bild) feierte. Der Referee zeigte ihm daher die gelbe Karte. Diakites zweite in dem Thriller, daher gelb -rot und Sperre für ein Spiel.  Im Endspiel dürfte er wieder dabei sein. Das zweite Semifinale bestreiten Nigeria und Südafrika. Die Südafrikaner setzte sich gegen die Kapverdischen Inseln nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen durch, gewannen 2:1. Als einziger der Verlierer verwandelte der extra dafür eingewechselte Bryan Teixeira seinen Elfmeter. Der wurde letzten Donnerstag von Sturm Graz an den deutschen Zweitligisten Magdeburg verliehen.

In Zusammenhang mit dem Afrika-Cup war Samstag im ZDF-Sportstudio ein ausgeschiedener Nationalspieler von Mosambik, Stanley Ratifo zu Gast. Er kämpft in Deutschland mit Pforzheim um den Aufstieg in die dritte Liga, erzählte, dass ihm ein österreichischer Trainer im Herbst 2017 fast zu seinem Bundesligadebüt beim 1. FC Köln verholfen hätte. Das war Peter Stöger. Der Kölner-Dress war bereits mit dem Namen Ratifo beflockt. Doch dann meldete sich unerwartet der Brasilianer Leonardo Bittencourt als fit zurück und damit war es hinfällig. Der erste Einsatz eines Spielers aus Mosambik in der deutschen Bundesliga unter einem Trainer aus Wien.

 

Foto: AP.

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