Kaum hatte Yusuf Demir den von ihm sehr geschätzten U 21-Teamchef Werner Gregoritsch ein Geschenk zum 66. Geburtstag bereitete, so „zerstörte“ er es wieder. Drei Minuten lagen dazwischen. So gab es keinen Freitagabend in Ried keinen 1:0-Sieg gegen Dänemark durch einen Demir-Freistoß, sondern nur ein 1:1 (0:0), weil er auch einen Elfmeter verschuldete. In der 61. Minute wurde Demir für Simon Seidl, den jüngeren Bruder des Rapid-Spielers eingewechselt, sechs Minuten später überraschte er nach einem Foul an Wolfsberg-Stürmer Bernhard Zimmermann Altachs Ex-Keeper Anders Jungdal mit einem Freistoß ins Kreuzeck der Tormannecke, lief zur Trainerbank, jubelte mit Gregoritsch. Kurz darauf führte ein Foul von Demir zum Elfmeter und zum Ausgleich. Apropos Geburtstagsgeschenk: Eines bekam Gregoritsch von der Betreuercrew, nämlich einen weißen Bademantel. Weil Showstar Udo Jürgens bei seinen Konzerten oft als Zugabe in weißem Bademantel gesungen hatte, dass mit 66 Jahren erst das Leben anfängt.
Da heißt es im Refrain auch „dann hat man Spaß daran“. Ob den Gregoritsch in Ried wirklich hatte? Vor dem Match fielen mit Innenverteidiger Paul Koller, dem Doppeltorschützen beim 2:0 gegen Frankreich, und Thierno Ballo zwei Spieler aus, die nach dem Abschlusstraining krank wurden. Um auch Kräfte für das EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern am Dienstag zu schonen, setzte Gregoritsch 19 Spieler sein, sein dänischer Kollege Steffen Hojer vor dem Duell gegen Lettland sogar einen mehr. Salzburgs Maurits Kjaergaard war nicht darunter, er fiel verletzt aus. Bei Österreich spielten nur drei durch: Innenverteidiger Pascal Estrada, der nach seinem Winterwechsel von Olimpija Laibach zu Altach noch zu keinem Einsatz in der Bundesliga kam, Rapids Nikolas Sattlberger und Ervin Omic von Wolfsberg, einer der drei Innenverteidiger. Kapitän Matthias Braunöder wurde erst nach 82 Minuten ausgewechselt.
Dienstag gegen Zypern darf Gregoritsch nur fünfmal wechseln. Anzunehmen, dass dann Demir von Beginn an spielen wird, obwohl er schon fast zwei Monate beim FC Basel nicht zum Zug kam. „Wir haben gegen eine Topteam nicht verloren“, resümierte Gregoritsch, „spielten erstmals in dieser Besetzung. Dafür haben wir es richtig gut gemacht!“
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.