Fußball

Zuerst Liverpool, dann Bayern: Ein Hammerlos für Salzburg nach dem anderen

Das war die kurioseste Auslosung in drei Jahrzehnten der Champions League. Wegen einer Panne annullierte  die erste zum Achtelfinale wieder annulliert werden, drei Stunden später wiederholt werden. Bei der ersten bekam der FC Salzburg so wie in der Gruppenphase 2019 den FC Liverpool als Gegner. Sportchef Christoph Freund, Geschäftsführer Stephan Reiter und Kapitän Andreas Ulmer kommentierten bei Servus TV und auf einer virtuellen Pressekonferenz das Los. Erst danach kam a aus der UEFA-Zentrale aus Nyon das Aviso: Alles kommt neu. Beim zweiten Versuch gab es keine Panne, da erhielt Österreichs Meister statt Liverpool einen Gruppengegner aus der letzten Saison, nämlich Bayern München. Ein Hammerlos für Salzburg jagte das  andere. Das erste Spiel steigt am 16. Februar in Salzburg, das zweite am 8. März in der Münchener Allianz-Arena. Das Kuriosum: Fälschlicherweise meldete Bayern bereits um 12.17 bei der ersten Auslosung Salzburg als Gegner (Bild oben). Mit Bayerns Weltklasse-Torjäger Robert Lewandowski und Salzburgs Himmelstürmer Karim Adeyemi. Drei Stunden später hatte es dann seine Richtigkeit.

Bayern wäre  in der ersten Version auf Spaniens Meister  Atletico Madrid, für Star Thomas Müller die „größte Rabaukentruppe Europas“ getroffen. Da kam Salzburg allein schon wegen der geringerer Reisestrapazen schon gelegener.  Auch wenn Trainer Julian Nagelsmann davor warnte, die Salzburger zu unterschätzen: „Eins positive-ekelige Mannschaft, die sehr jung und gierig ist!“ Es wird ein Duell der deutschen Jungtrainer: Nagelsmann ist 34, Salzburgs Matthias Jaissle um ein Jahr jünger. Auch bei Salzburg-Liverpool hätte es ein deutsches Trainerduell gegeben. Zwischen Jaissle und Jürgen Klopp, der etwas emotioneller in der Coaching Zone agierte als Nagelsmann. Bayern gastiert Dienstag Abend in der Bundesliga beim VfB Stuttgart. Die Schlagzeile in „Bild“ zum Gegner Salzburg: „Was für ein Dusel!“

Die Gruppenspiele 2019 mussten wegen Corona ohne Zuschauer über die Bühne gehen. In Salzburg lag Bayern nach vier Minuten durch ein Tor von Mergim Berisha 0:1 zurück, bis zur 79. Minute stand es 2:2, ehe Bayern noch vier Tore erzielte. Der bittere Endstand hieß 2:6, in München verlor Salzburg 1:3. Die Verlierer von damals, die Gelegenheit zur Revanche haben, sind Rasmus Krstensen, Max Wöber, Kapitän Andreas Ulmer, Mo Camara, und sofern sie bis Februar matchfit werden Zlatko Junuzovic und Sekou Koita. Gibt es wie 2020 wieder Geisterspiele? Normal wären beiden Partien ausverkauft. 30.000 Zuschauer in Salzburg, 75.000 in München. Wegen der bereits begonnenen Panikmache um die bevorstehende fünfte Welle und Omrikon kann man leere Tribünen leider nicht ausschließen. Salzburg wird daher zur Vorsicht bis Ende Jänner keine Tickets verkaufen, wie Reiter ankündigte: „Wir werden mit der Politik verhandeln, um möglichste viele Zuschauer ins Stadion zu bekommen!“

Für die jüngste Mannschaft der Champions League bedeuten die Duelle den sechsfachen Champions League-Sieger (zuletzt 2020) und 31 fachen deutschen Meister, gegen Stars wie Manuel Neuer,  den bis Februar sicher wieder fitten Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Lewandowski oder Müller die bisher größte Herausforderung. Mit Abwehrchef Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer tragen zwei den Bayern-Dress, die früher bei Salzburg spielten. „Wir werden sicher nicht in Ehrfurcht erstarren, sondern sind auf intensive Spiele aus“, versprach  Freund, „wenn Bayern die Champions League gewinnen will, dann müssen sie zuerst einmal über uns hinwegkommen.“

Foto: Twitter/Bayern München.

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