Fußball

3000 Euro für den Schnurrbart von Jakob Jantscher

Erstmals seit 1978, als es noch keine Rasenheizung gab, wird in der Bundesliga im Jänner um Punkte gekämpft. Damals war dies Österreichs Teilnahme an der WM in Argentinien geschuldet. 43 Jahre später passiert dies wegen des späten Saisonbeginns nach der Corona-Pause im September und der Europameisterschaft ab 11. Juni.  Daher hatten Wolfsberg und Sturm Graz praktisch nur zwei Wochen Zeit für die Vorbereitung zum wichtigen Nachtragsspiel am Sonntag, in dem Sturm mit einem Sieg erst zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte nach zwölf Runden  auf Platz eins stehen würde. Danach folgte der Meistertitel.1997/98 unter Ivica Osim, 2010/11 unter dem aktuellen Teamchef Franco Foda.

An die letzte Meistersaison erinnert auch die Tatsache, dass Sturm keines der bisherigen fünf Auswärtsspiele verlor. Spricht für das gute Defensivverhalten der Grazer, die erst fünf Tore kassierten. Um zehn weniger als Meister Red Bull Salzburg. Darauf stützt sich auch die Zuversicht, die Negativserie gegen Wolfsberg nach drei Niederlagen in Serie stoppen zu können. Und auf die Aufbruchstimmung, die seit dem 3:1-Sieg in Salzburg am 21. November herrscht: „Der hat uns zur Erfolgsserie getragen“, glaubt Trainer Christian Ilzer. Zu vier Siegen mit 11:0-Toren. Auch im Umfeld herrscht seither die total positive Atmosphäre. Bestes Beispiel: Der Schnurrbart, von dem sich Jakob Jantscher, vor Weihnachten für wohltätige Zwecke trennte. Den ersteigerte ein besonderer Fan des 32 jährigen für 3000 Euro!

Jantscher steht für die offensive Steigerung der Grazer im Vergleich zum Frühjahr, zur total verunglückten Meisterrunde: Fünf Tore und zehn Assists bei 14 Einsätzen: „Ein phantastischer Fußballer“, lobt Ilzer, „der intern für e gute Stimmung sorgt, aber auch weiß, wann auf ernst umgeschaltet werden muss“. Kein Wunder, dass Sportchef Andreas Schicker mit Jantschers Beratern Thomas Böhm und Walter Künzel Freitag die Verhandlungen für eine Vertragsverlängerung begann. Schwierigkeiten dabei zeichnen sich nicht ab. Dabei schuf sich Jantscher schon vor einiger Zeit ein zweites Standbein im Südosten von Graz. Unweit des Sturm_Trainingszentrums in Messendorf ging er auf etwa sechs Hektar Land, zu dem auch zwei Fischteiche gehören, unter die Obstbauern. Dort produziert er Säfte, Schnaps, Most und Essig. Sportlich ist Jantscher sozusagen wieder voll im Saft. Kein Zufall, dass er beim Sieg in Salzburg zwei Tore erzielte.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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