Fußball

Austria bekam die Lizenz für die Bundesliga, der LASK überraschend nicht

Um 13.30 lüftete Freitag die Bundesliga das Geheimnis über die Entscheidungen des Senat fünf unter Thomas Hofer-Zeni über die Lizenzen für die Bundesliga und die Zulassungen zur zweiten Liga. 16 Bewerber erhielten in erster Instanz die Bundesliga-Lizenz, aber nur elf der zwölf aktuellen Teilnehmer, zwölf die Zulassung für die zweite Liga. Die Wiener Austria bekam anders als in den zwei Jahren zuvor die Lizenz in erster Instanz, die Erleichterung am Verteilerkreis, besonders bei Präsident Kurt Gollowitzer und Finanzvorstand Harald Zagiczek (Bild) war groß. Noch größer der Ärger beim LASK, der wegen des Trainerwechsels von Thomas Sageder zu Maximilian Ritscher vorerst keine bekam. Ritscher hat nämlich nicht die geforderte UEFA-Pro-Lizenz, sondern nur die A-Lizenz. Die Liga ließ in der Vergangenheit schon Interimslösungen mit A-Lizenz für eine gewisse Zeit durchgehen, diesmal nicht. Das kann man durchaus als überzogen sehen.

Beim LASK witterte man offenbar die Gefahr, sonst hätte man Donnerstag nicht 20 Minuten vor Mitternacht aus lizenzrechtlichen Gründen klargestellt, dass der ursprünglich als Assistent präsentierte Ex-Austrianer Thomas Darazs, der die geforderte Pro-Lizenz hat, bis auf Weiteres die Funktion des Cheftrainers bekleidet. Am Nachmittag redete beim Medientermin für das Spiel gegen Red Bull Salzburg noch Ritscher als Chef. Vielleicht auch deshalb nahm der Senat den neuerlichen „Trainerwechsel“ bei den Linzern nicht zur Kenntnis. Kleinlich, aber auch kein gutes Zeugnis fürdie Linzer, deren Sportchef Radoslav Vujanovic offenbar mit den Kriterien, die ein Trainer erfüllen muss, nicht auf dem letzten Stand ist. Der LASK legte bereits Protest ein, über den bis 29. April entschieden wird. Die verweigerte Lizenz befeuerte natürlich die angespannte Stimmung beim LASK. Wegen des Stadionsverbots für sechs Vertreter von Fanklubs legte der Stadionsprecher seine Funktion zurück.

Für die Austria gab es hingegen den ersten Schritt zurück zur Normalität: „Ein Erfolg, aber ab Montag muss und wird mit Volldampf weiter gearbeitet werden“, versicherte Zagiczek. Die kommende Saison sei ausfinanziert, die Chancen, wie geplant bis Ende Juni den Verkauf des Stadions über die Bühne zu bringen, bezeichnete er als sehr gut: „Die Miete für das Stadion wird kein Problem sein. Dann können wir uns auf das Kerngeschäft konzentrieren und das heißt Fußball“. Es soll effizient und mit schlanken Strukturen agiert werden. Jetzt muss die Austria noch sportlich wieder in die Spur kommen, nach drei Unentschieden in der Qualifikationsrunde den ersten Sieg feiern. Am besten Samstag in Wolfsberg gegen den Klub von Ex-Austria-Trainer Manfred Schmid, gegen den in den bisherigen zwei Saisonduellen kein Tor gelang. Das soll ohne zwei Gesperrte, ohne Kapitän Manfred Fischer und Bayern-Leihgabe Frans Kraetzig, der bis 2025 bleiben soll, klappen. Wahrscheinlich bietet Trainer Michael Wimmer Routinier James Holland und Youngster Moritz Wels auf. Wolfsberg zog die Option auf Thierno Ballo, der daher bis 2025 unter Vertrag steht.

Bei der Lizenz erhielt die Austria Auflagen, muss monatlich die Liquidität nachweisen. So erging es auch der Austria aus Klagenfurt. Von den Zeitligisten, die um eine Lizenz ansuchten, erhielt sie ohne Auflagen der GAK, FAC und Admira, mit Ried und St. Pölten. Verweigert wurde sie DSV Leoben, der Vienna und Schwarz Weiß Bregenz. Der Vienna und den Vorarlbergern, weil es keinen Trainer mit Pro Lizenz gibt, Leoben aus personellen, finanziellen, infrastrukturellen und rechtlichen Gründen. Da die Steirer die Auflagen der Liga, die sie im Winter bekamen, nicht erfüllten, erhielten sie auch keine Zulassung für die zweite Liga. So erging es auch Austrias Kooperationsklub Stripfing wegen der Stadionfrage und dem FC Dornbirn, der kein gesichertes Budget präsentieren konnte. Wenn der GAK wie erwartet aufsteigt, dürften Stand jetzt 2024/25 14 Klubs in der zweien Liga spielen: Ried, der FAC , St. Pölten, Admira, Horn, Vienna, Lafnitz, Schwarz Weiß Bregenz, Liefering, Kapfenberg, die zweite Mannschaft von Sturm, Amstetten, aus den Regionalligen, sofern sie sich sportlich qualifizieren, die Tabellenführer Rapid II (Ost) und Voitsberg (Mitte).  Bei Imst wäre dies trotz Zulassung als Fünfter der Regionalliga West nicht der Fall. Könnte also durchaus passieren, dass es keinen Absteiger aus der zweiten Liga gibt.

 

 

Foto: FK Austria.

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