Fußball

Trainereffekt beim LASK: Dreierpack von Ljubicic macht Salzburg nachdenklich

Wer hätte das nach den LASK-Turbulenzen der letzten Tage und bei den Ausfällen von Robert Zulj und Sascha Horvath? Gegen Red Bull Salzburg zeigte sich ein Trainereffekt, der zum zweiten Sieg in diesem Jahr zum 3:1 (2:0) führte. Innerhalb von 54 Minuten erzielten die Linzer so viele Tore wie in acht Runden davor. Da war es auch um den im LASK-Fansektor ausgerufenen „Stimmungxboykott“ geschehen.  Inklusive Semifinale im Cup war es das dritte Spiel des Serienmeisters hintereinander ohne Sieg, das hat Seltenheitswert. Herausragend bei den Siegern: Der 22 jährige Marin Ljubicic (Bild) mit einem Dreierpack. Davor schoss der Kroate sein letztes Tor Anfang Februar beim 2:3 im Viertelfinale des Uniqa-Cups gegen Salzburg, danach traf der 22 jährige Torjäger in acht Runden nicht. Freitag avancierte er zum ersten Spieler seit Guido Burgstaller, der in einem Bundesligaspiel drei Treffer gegen Salzburg erzielte. Das liegt aber schon 14 Jahre zurück, passierte am 20. November 2011 beim 4:2-Heimsieg Rapids im Hanappi-Stadion. Das 1:3 war bereits das neunte Spiel in 26 Runden, in dem der Meister Punkte liegen ließ. Das passierte in den letzten Saisonen nicht. Sonntag kann Sturm Graz mit einem Sieg im steirischen Derby bei Hartberg Salzburg punktmäßig wieder einholen.

Dabei erwischte Salzburg den besseren Start. Trainer Gerhard Struber bot im Angriff Sekou Koita mit Karim Konate auf, ließ im Mittelfeld Oscar Gloukh und Luka Sucic beginnen. Koita hätte schon in der ersten Minute Salzburg in Führung bringen müssen. Das Match drehte sich mit einem VAR-Eingriff: Julian Weinberger schickte Referee Alexander Harkam nach 14 Minuten zum On Field Review, als Salzburgs-Linksverteidier Daouda Guindo im eigenen Strafraum Filip Stojkovic am Fuß traf. Danach gab Harkam einen Elfmeter, der regeltechnisch zwar gedeckt war, den man aber nicht geben muss. Ljubicic ließ seinen ehemaligen Mitspieler Alexander Schlager keine Chance. Von da an war Salzburg nicht Salzburg, wie Sportchef Bernhard Seonbuchner feststellte, wirkte überheblich, aufreizend, was auch auf die normal verlässlichen Innenverteidiger Oumar Solet und Strahinja Pavlovic zutraf. Beim 2:0 von Ljubicic nach Vorarbeit von Florian Flecker sahen beide ganz schlecht aus. Nach der Pause änderte sich wenig. Ljubicic nützte die Vorarbeit von George Bello, der gegen den eingewechselten Omar Dedic den Ball eroberte, nach 73 Minuten zum 3:0, versetzte wieder die Innenverteidiger: „Wir haben nicht dagegen gehalten“, gestand Schlager, das darf nicht passieren“. Erst durch den Anschlusstreffer, der Joker Dorgeles Nene nach 85 Minuten mit einem perfekten Schlenzer gelang, zeigte sich der „wahre“ Tabellenführer, der den LASK unter Druck setzte, fast das 3:2 erzielt hätte. Aber das gelang trotz sieben Minuten Nachspielzeit nicht mehr. Damit hat der LASK Salzburg in dieser Saison sowohl auswärts als auch daheim bezwungen.

Bissiger als seine Spieler wirkte Struber beim Sky-Interview, als er davon sprach, dass der rote Faden verloren ging, alles „total unzufrieden stellend war“, dies sehr nachdenklich mache: „Ich habe die Verantwortung dafür, dass so etwas nicht passiert“. So wird das nichts mit dem elften Meistertitel hintereinander. Seonbuchner wollte von einer Trainerdiskussion nichts hören, aber verbessert hat die Niederlage Strubers Position nicht. Zum letzten Mal tauschte Salzburg den Trainer während der Saison im Dezember 2015. Damals kam statt des Deutschen Peter Zeidler der Spanier Oscar Garcia. Der von den TV-Kameras eingefangene Jubel des lachenden LASK-Geschäftsführers Siegmund Gruber nach dem 2:0 sagte alles über die Erleichterung beim LASK: „Das darf aber nur der Anfang gewesen sein“, stellte der offizielle Interimstrainer Thomas Darazs fest. Rapid muss Sonntag daheim Austria Klagenfurrt besiegen, um vor dem LASK Dritter zu bleiben. 16.000 Karten waren Freitag verkauft.

Foto: Gepa/Admiral.

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