Fußball

Austria und Sturm brauchen Staubsaugervertreter

Austria feiert Sonntag gegen Sturm Graz in der neuen Allianz-Arena das zehnjährige Bestehen der Osttribüne. Erwartet dabei eine besondere Choreographie der Fans. Aber wichtiger wäre der sechste violette Saisonsieg. In einem Duell von zwei Mannschaften, die bislang hinter den Erwartungen blieben. An dieser Feststellung führt kein Weg vorbei. Also hofft die Austria, dass nach der Länderspielpause  im Oktober ähnliches passiert wie nach der im September. Nämlich ein Sieg. Damals das 1:0 im Derby gegen Rapid in Hütteldorf. Aber darauf folgte die 0:3-Heimpleite gegen den LASK. Und zuletzt das enttäuschende 0:2 in Altach: „Wir brauchen mehr Chancen und Tore“, weiß Trainer Thomas Letsch (Bild oben), der mit Christian Schoissengeyr, Uros Matic und James Jeggo drei Spieler mit Sturm-Vergangenheit bringen wird. Michael Madl und Bright Edomwonyi fehlen verletzt. Bisher traf die Austria in zehn Runden nur zehnmal.

„Nicht übermäßig zufrieden“, hieß das Fazit von Letsch zur Situation der Austria, obwohl „wir in der Tabelle nicht hinterhängen“. Wirklich nicht? Wenn Letsch damit meint, dass die Austria unter den ersten sechs steht, dann hat er recht. Aber fünf Punkte weniger als St.Pölten auf Rang zwei können doch wirklich nicht der violette Anspruch sein. Sturm hat noch drei Punkte weniger als die Austria, was zu einem gespannten Verhältnis zwischen Sportchef Günter Kreissl und  Trainer Heiko Vogel führte. Der mahnte  bei seiner Mannschaft die Mentalität der Staubsaugervertreter ein. Was er damit meint? „Wenn die erste Klappe zugeht, dann muss man es weiter versuchen.“ Sicher täte der Austria auch mehr taubsaugervertreter-Mentalität gut.

Die erste Klappe gegen Austria ging für Sturm schon am 26.September zu. Damals schieden die Grazer als Titelverteidiger in der zweiten Runde des Uniqa-Cups bei Austria mit 0:2 aus. Als eine Stunde lang spielerisch bessere Mannschaft, die an Austrias Keeper Patrick Pentz gescheitert war. Auch der ehemalige violette Torjäger im Dress der Grazer, Philipp Hosiner. Der zweite Matchwinner für Violett war durch  Führungstor und Assist zum zweiten Tor mit Kevin Friesenbichler ein Steirer Jetzt sind die Grazer auf Revanche aus.

Ihr Mutmacher der letzten Tage: Der Grazer Gemeinderat segnete den Ausbau der Merkur-Arena ab. Bis 2021 soll sie auch länderspieltauglich sein. Mit einem vergrößerten VIP-Club, der mehr finanzielle Möglichkeiten bieten soll. An eine der schwärzesten Stunden der bisher verpatzten Saison erinnerte einen Tag später ein Gerichtsverfahren in Hermagor: Das verurteilte den Becherwerfer bei der Heimniederlage im Europacup gegen AEK Larnaka aus Zypern, der den Schiedsrichter-Assistenten am Kopf verletzte, zu drei Monaten Haft. Der Privatkläger Sturm wartet das UEFA-Urteil ab, ehe er das Zivilgericht, an das die Grazer vom Urteil verwiesen wurden, anruft. Der Becherwerfer hatte eigentlich ein Stadionverbot. Die Sturm-Erklärung, wonach die derzeit gültigen rechtlichen Rahmenbedigungen in keiner Weise mit der öffentlichen Forderung zur Durchsetzung der Stadionverbote in Einklang zu bringen sind, fand keinen Widerspruch in der Ligazentrale. Also dürfte das stimmen, womit eigentlich dringender Handlungsbedarf bestünde. Davon war aber nichts zu hören. Vielleicht braucht es auch dazu die Staubsaugervertreter-Mentalität.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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