Fußball

Bei Austria reicht schon Platz fünf für Aufbruchstimmung

Manfred Fischer, der neue Kapitän der Austria, erzielte mit den drei Toren in den zwei Play-off-Finalmatches gegen Lustenau eines mehr als zuvor in 32 Runden. Haris Tabakovic kann behaupten, dass seit Februar nur Kylian Mbappe, der Topstar von Paris St. Germain, so wie er 16 Treffer in der Liga erzielte. Platz fünf bedeutete ein violettes Happy End zum Saisonende, das die Fantribüne Sonntag gebührend feierte (Bild). Sportvorstand Jürgen Werner sprach via“Sky“ sogar von einer Aufbruchstimmung. Obwohl Violett eine Saison davor sensationell Platz drei erobert hatte. Allerdings mit einer anderen Mannschaft: Markus Suttner und Alexander Grünwald beendeten danach ihre Karriere, Tormann Patrick Pentz, Eric Martel, Noah Ohio und Marco Djuricin blieben nicht.

„Unter all den Begleitumständen kann man Platz fünf sehr gut gelten lassen“, behauptete Werner. Als Begleitumstände wertete er die vielen Verletzungen und Ausfälle, den Trainerwechsel von Manfred Schmid zu Michael Wimmer im Dezember und das damit eingeführte neue System mit höher verteidigen, mehr Pressing, weniger Ballbesitz. Daher sah Werner das Frühjahr schon als Vorbereitung auf die nächste Saison: „Sturm Graz zeigte, wie viel man schaffen kann, wenn man von seiner Idee überzeugt ist und konsequent daran festhält.“ Nicht überraschend, dass Werner den von ihm ausgesuchten Wimmer für seine ersten 18 Spiele auf Austrias Trainerbank mit je sechs Siegen, Unentschieden und Niederlagen, einem Punkteschnitt von 1,33, die Note eins minus gab. Bis auf die Ergebnisse passte laut Werner alles.

Tabakovic ist der einzige Austrianer im offiziellen Team der Saison, das die Bundesliga Montag veröffentlichte. Mit Rapids Schützenkönig Guido Burgstaller als Spitze. Ansonst kommen alle Spieler von Red Bull Salzburg und Sturm Graz. Einer mehr vom Vizemeister (Innenverteidiger Gregory Wüthrich, Linksverteidiger David Schnegg, Jan Gorenc-Stankovic, Alexander Prass und Manprit Sarkaria, der in Wahrheit fast nur an vorderster Front spielte, im Mittelfeld) als vom Meister (Tormann Philipp Köhn, Rechtsverteidiger  Amar Dedic, Innenverteidiger Strahinja Pavlovic und Niki Seiwald im Mittelfeld). Tabakovic war der bisher einzige Spieler in der Bundesliga, der in einer Saison sechs Tore in den Wiener Derbys gegen Rapid erzielte. Er gab die meisten Torschüsse aller Austrianer ab (39), beging die meisten Fouls am Gegner (50). Ein entscheidender Faktor für Austrias Aufbruchstimmung waren auch die elf Assists von Dominik Fitz: Ohne die hätte Austria laut Opta-Statistik der Saison neun Punkte weniger.

Werner bemüht sich, den Vertrag mit Tabakovic zwei Jahren vor dem Ende vorzeitig zu verlängern. 2025 wird der Schweizer 30 Jahre alt sein. Die Neuzugänge, die Werner plant, dürfen nicht teuer sein: „Wir werden uns noch einige Zeit keine Millionenkäufe leisten können, wir müssen selbst Verstärkungen produzieren. Wimmer ist dafür der richtige Trainer!“ Fakt bleibt allerdings, dass mit Matthias Braunöder einer der stärksten Austrianer im Herbst unter Wimmer bisher eindeutig schwächer wurde.

Einer, den Werner in seiner Ära als LASK-Sportvorstand vor vier Jahren entdeckt hatte, kehrte nach zwei Saisonen bei Arminia Bielefeld, in denen er von der Bundesliga in die dritte Liga durchgereicht wurde, wieder nach Linz zurück: Der 24 jährige Innenverteidiger Andres Andrade, Nationalspieler von Panama. Der Linksfuß unterschrieb einen Vierjahresvertrag.

Foto: Mario Urbantschitsch.

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