Fußball

Benzema machte den coolsten Panenka! Was Guardiola zu Alaba sagte

Das Duell zwischen England und Spanien im Semifinale der Champions League begann mit einem Superspiel, das an Attraktivität kaum zu überbieten sein wird. Kaum vorstellbar, dass dies Mittwoch Abend Liverpool und Villarreal an der Anfield Road wiederholen oder gar toppen können (live bei ServusTV und Sky). Manchester City ließ beim 4:3 (2:1) gegen Real Madrid im ausverkauften Etihad-Stadium vor 55.000 Zuschauern einiges liegen, sprich zwei bis drei Tore mehr. Real kann mit dem Ergebnis besser leben, lag nach elf Minuten 0:2 zurück, in der zweiten Hälfte 1:3 und 2:4, schlug aber dreimal zurück. Vor allem dank Karim Benzema, der zweimal traf. Damit in dieser Saison 41 Tore erzielte, davon in der Champions League 14 in zehn Partien. In nunmehr 600 Spielen für die Königlichen traf der 34 jährige Franzose 159 mal. Wahnsinn. Peter Stöger meinte im Sky-Studio: „Es gibt Stürmer, die machen aus nichts alles. Die sind Weltklasse.“ Eben Benzema.

Der Beginn stand im Zeichen des Belgiers Kevin de Bruyne. Nach 93 Sekunden Flugkopfball zum 1:0, nach elf Minuten Assist zum 2:0 von Gabriel Jesus (Bild oben) David Alaba versuchte den Diagonalpass zum Fünfereck vor dem Brasilianer zu erreichen, schaffte es aber nicht. Pech. Die Citizens schienen Real zu überrollen, die erste gefährliche Real-Offensivaktionen gab es erst nach 31 Minuten, als bei einem Kopfball von Alaba zum langen Eck nur Zentimeter fehlten. Wenig später traf Benzema mit links nach einer Flanke von Fernand Mendy. Nicht zwingend, irgendwie aus dem Nichts. Zur zweiten Hälfte kam Alaba wegen seiner Adduktorenbeschwerden nicht mehr auf den Rasen.

Der offene Schlagabtausch ging weiter: Phil Foden per Kopf nach Flanke von Fernandinho zum 3:1, 149 Sekunden später trickste Reals Brasilianer Vinicus Junior in der eigenen Hälfte Fernandinho aus, sprintete mit dem Ball 40 Meter in Citys Strafraum, traf zum 3:2. Auch auf Bernardos Silvas Kracher unter die Latte zum 4:2 fand Real nochmals die Antwort. Weil Aymeric Laporte im Luftkampf mit Benzema den Ball an der Hand hatte, pfiff der rumänische Schiedsrichter Istvan Kovacs Elfmeter. Sechs Tage zuvor hatte Benzema in der La Liga gegen Oviedo zwei vergeben, in der Champions League machte er den coolsten Antonin Panenka. Hob den Ball wie der ehemalige Rapid-Legionär 1976 im EM-Finale von Belgrad lässig mitten ins Tor. Panenka sorgte damals für den Europameister-Titel der Tschechoslowakei, der doppelte Benzema dafür, dass Real nächsten Mittwoch im Bernabeu-Stadion bessere Aufstiegschancen hat als bei einem Rückstand von zwei Toren.

Alaba stritt im Sky-Interview ab, dass Real den Start verschlief: „Manchester war sofort voll da, verteidigte hoch, fand immer gute Lösungen“. Mitten im Gespräch kam City-Trainer Pep Guardiola vorbei, um seinen früheren Schützling aus Bayern-Zeiten zu umarmen, kurz mit ihm zu reden. „Er hat gesagt, dass es immer schön ist, wenn wir uns sehen“, berichtete Alaba. Der zu seiner Verletzung meinte: „Es ist mir schon besser gegangen“. Er werde alles tun, um im Bernabeu-Stadion dabei zu sein, aber optimistisch klang diese Ankündigung nicht.

Foto: Twitter.

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