Austrias Sportchef Franz Wohlfahrt stand Mitte der Neunzigerjahre im Tor des VfB Stuttgart, als dort in der Trainerära von Jogi Löw das magische Dreieck mit den Torjägern Giovane Elber, Fredy Bobic und Regisseur Krassimir Balakov zurecht gefeiert wurde. Natürlich ist es zu den Wortspielen mit dem tragischen Dreieck nicht weit, wenn es mal ausnahmsweise mit Toren und Assists nicht klappt. Aber beim magischten Dreieck aller Zeiten passiert das nur ganz selten. Von dem lebt der FC Barcelona perfekt. Das sind Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar, das südamerikanische Trio aus Argentinien, Uruguay und Brasilien. Sowohl in der Champions League, in der es Dienstag im Viertelfinale bei der Neuauflage des Berliner Endspiels von 2015 gegen Juventus Turin geht, als auch in der La Liga sowie in der Copa del Rey. Die 39jährige Juventus-Tormannikone Gianluigi Buffon weiss, was ihn gegen die drei erwartet. Vor zwei Jahren in Berlin stand es 1:1, dann sorgten Suarez und Neymar für Barcelonas 3:1-Triumph. Die eine Ausnahme der letzten Zeit, das 0:4 im Parc de Prince gegen Paris St. Germain beim Hinspiel des Achtelfinales bestätigte bloss die Regel. Weil im Camp Nou der 6:1-Triumph folgte. Mit je zwei Toren und Assists von Neymar, je einem von Suarez und einem verwandelten Elfmeter von Messi. Die zweite Ausnahme, das 0:2 in Malaga mit roter Karte für Neymar, setzt in den letzten sieben Runden der La Liga das Trio unter Zugzwang: Nach Verlustpunkten liegt Real Madrid um sechs Zähler vorne. Trotzdem: Bei den tipp 3-Quoten gilt Barcelona (siehe unten) als Topfavorit für den Sieg in der Champions League. Vor Bayern und Real Madrid. Leigt sicher am magischten Dreieck aller Zeiten.
Nicht weniger als 90 Tore haben die drei in den Pflichtspielen dieser Saison erzielt. Dazu kommen noch 57 Assists. Genau aufgeschlüsselt: Messi hat 43 Tore und 16 Assits, Neymar traf 15mal, legte 24 Tore auf. Suarez traf 32mal, legte 17mal auf. Messi bekam für seine Tore mehr Vorlagen von Neymar als von Suarez, gab dem mehr Vorlagen für seine Tore als Neymar. Beim Brasilianer ist es anders. Er traf öfters nach Vorlagen von Suarez als von Messi.
Klar, dass es da nur Lobeshymnen geben kann, wen man hört, was die Stars im besten Offensiv-Dreieck der Geschichte übereinander denken. Messi meint, er wäre gerne mit Suarez in Paris auf dem Ballon-d-Or-Podium gewesen. Luis hätte es verdient gehabt, den Goldenen Ball als Weltfußballer zu bekommen. Ein kleiner Seitenhieb auf Cristiano Ronaldo, hinter dem Messi Platz zwei belegt hatte. Auch über Neymar fällt Messi nur Gutes ein: „Eine unglaubliche Person. Er ist sehr fröhlich und hat nichts Böses an sich“.
Suarez bezeichnet Messi als Bestie: „Man muss es jedes Mal genießen, mit einem Spieler seiner Klasse auf dem Platz zu stehen.“ Aus seiner Sicht prophezeit Barcelonas Nummer neun, dass Neymar einmal der beste Spieler der Welt werden wird.
Das Kompliment von Neymar für Suarez: „Der beste Stürmer der Welt.“ Und trotzdem steht für ihn Messi noch etwas darüber: „Wir haben großartige Spieler bei Barcelona. Aber können wir abstreiten, dass wir von Messi abhängig sind? Natürlich sind wir das.“ Auch Dienstag Abend gegen Juventus in Turin. Für die „alte Dame“ läuft´s in der Meisterschaft besser als für die Katalanen: Juventus steht knapp vor dem historischen sechsten Titel in Serie!