Eishockey

Der jüngste von zehn Neulingen hat Chancen auf den NHL-Draft

Für Österreichs Eishockeydamen beginnt Donnerstag gegen in Füssen die Qualifikation für Olympia gegen Deutschland. Die weiteren Gegner heißen Dänemark und Finnland. Das gilt als ähnliche „Mission impossible“ wie es für die Herren im August der Kampf um das Peking-Ticket in Bratislava gegen die Slowakei, Weißrussland und Polen. Von dieser Mannschaft  gehört nur der 24 jährige Lugano-Verteidiger  Bernd Wolf zum Aufgebot, das ebenfalls ab Donnerstag beim Viernationen-Turnier in Jesenice auf Weißrussland, Frankreich und Slowenien trifft. 26 Spieler aus zwölf Klubs und drei Ländern hat Teamchef Roger Bader einberufen, nicht nur für die zehn Debütanten wird es ein Erlebnis sein. Auch wegen des prominenten Assistenten an Baders Seite: Es ist für dieses Turnier sein Landsmann, die Schweizer Trainerlegende  Arno del Curto. Bader und del Curto sind allein an der Bande. Denn der ebenfalls als Interims-Assistent Ex-Teamstürmer Manuel Latusa musste nach Kontakt mit einer mit Corona infizierten Person in Quarantäne.

Als jung, schnell und talentiert beschrieb Bader den Kader, der sich frech und mutig präsentieren soll. Die Resultate sind für ihn zweitrangig. Der älteste Spieler ist Dornbirn-Tormann David Madlener mit 29 Jahren, der jüngste, Marco Kasper, ist erst 17. Der Sohn des ehemaligen Teamverteidigers Peter Kasper, der 2005 mit den Vienna Capitals den ersten Meistertitel der Klubgeschichte holte, jetzt angesehener Anwalt, auch in Sachen Sportrecht, in Klagenfurt ist, wird einige Scouts nach Slowenien locken. Nach starken Leistungen in Schweden bei Rögle gilt der Stürmer als heißen Kandidat für den nächsten NHL-Draft. Bei Rögle spielt er am Flügel, bei Bader hingegen Center. Was für die Scouts etwas interessanter ist.

Jahrgang 2001 sind der von Anaheim gedraftete Verteidiger Thimo Nickl, derzeit bei Schwedens Zweitligist AIK Stockholm. Der Kärntner feiert erst Anfang Dezember seinen 20. Geburtstag. Ebenso Salzburgs nachnominierter Verteidiger Philipp Wimmer,  Salzburg-Stürmer Tim Harnisch hatte bereits im April. 20 sind auch Verteidiger-Debütant Lukas Piff von den Vienna Capitals, ein Jahr älter Stürmer Patrick Antal (Bild oben), ebenfalls Debütant von den Vienna Capitals,  Salzburg-Stürmer Patrick Huber. Bereits 27 eine Bader-Entdeckung in seinem Heimatland Schweiz: Oliver Achermann, 1,95 Meter großer Stürmer von La Chaux de Fonds, bisher so gut wie unbekannt.

Wenn Baders „junge Pferde“ galoppieren, gute Leistungen bringen, würde das etwas Licht in Österreichs Eishockeyszene bringen. Denn in der auf 14 Klubs augestockten ICE-League gab es in den bisherigen 19 Runden nicht viel positives zu sehen. Sprich Spiele, die einen von den Sitzen reißen. Insider sprechen sogar von einer Saison, die nicht viel schwächer sein könnte. Stellen sich die Frage, ob der Überraschungs-Tabellenführer aus Laibach, so gut ist oder die Konkurrenz so schlecht, Der Herztod des 24 jährigen Stürmers der Bratislava Capitals, Boris Sadecky, nach seinem Kollaps beim Spiel in Dornbirn vor den Augen von Maderner, sowie der folgende Selbstmord von Capitals-Manager Dusan Pasek, sorgten für Betretenheit. Bratislava-Präsident Ivo Durkovic kündigte via Internet an, aus der Liga austreten, in der Saison 2022/23 zurückkehren zu wollen. Lapidarer Kommentar von Liga-Präsident Jochen Pildner-Steinburg: „So einfach geht das nicht!“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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