Fußball

Die Alarmglocken in Violett

Walter Kogler, zu seinen aktiven Zeiten in den Neunzigerjahren Meister mit der Wiener Austria, sprach Samstag Abend im Wiener Sky-Studio klar das an, was nach der violetten 1:3 (0:1)-Pleite am Innsbrucker Tivoli beim Tiroler Aufsteiger WSG Swarovski Tirol Sache war: „Auch wenn es nur das erste Spiel war, es müssten in Wien schon in Alarmglocken läuten. “ Er fand die Art, wie der  Aufsteiger zu seinem erste Sieg in der Bundesliga kam, als außergewöhnlich. Offenbar außergewöhnlich einfach. Und man sollte sich doch fragen, ob man die Alarmglocken auch auf den zweiten Wiener Spitzenklub ausdehnen sollte: So, wie sich Austria und Rapid präsentierten, könnte es wieder zur Zitterpartie werden, unter die ersten sechs zu kommen. Noch mehr für Austria, die gegen den Aufsteiger kein Land sah, als für Rapid, der „nur“ gegen Meister Red Bull Salzburg den kürzeren zog.

Fand es Tirols Trainer Thomas Silberberger als ein Spiel zum Genießen, was sicher auch für Präsidentin Diana Langes Swarovski galt, die bereits zur Halbzeit auf der Tribüne tanzte, so gab Christian Ilzer zu, von Austrias Auftreten sehr enttäuscht zu sein. Zu inaktiv, zu passiv, zu große Probleme mit der Wucht des Tiroler Aufsteigers.  Die Austria betrieb zu wenig Aufwand, um zu gewinnen, fuhr deshalb mit leeren Händen heim. So ähnlich erden es auch der designierte Sportvorstand Peter Stöger und sein Koordinator Alexander Bade auf der Tribüne neben AG-Vorstand Markus Kraetschmer gesehen haben. Aber Stöger und Bade  sagten kein Wort, da sie erst Donnerstag ihr Amt offiziell antreten. Kraetschmer, der vor  einer Woche noch eine neue Austria-Mentalität gelobt hatte, konstatierte, hart auf dem Boden der Realität gelandet zu sein. Ab Donnerstag soll ja nur Stöger für Kommentare zur sportlichen Situation zuständig sein. Ilzer versicherte noch, seiner Meinung hätte die Austria in der Besetzung von Innsbruck eine bessere Leistung bieten müssen. Mag sein, aber eine Mittelfeldraute mit James Jeggo, Thomas Ebner, Takan Serbest und Kapitän Alexander Grünwald hat nur ein eher begrenztes Offensivpotenzial. Daher konnte es Austria das Ausscheiden von Tirols spanischen Abwehrchef Ione Cabrera, der vor der Pause wie schon in der Vorbereitung eine Schulterluxation erlitt, nützen. Für ihn am mit dem 38jährigen Florian Mader einer aus Austrias letzter Meistermannschaft unter Stöger.

Der zweite Analytiker im „Sky“-Studio,Israels Teamchef Andi Herzog, konnte sich über zwei Tore seines Teamkandidaten Shon Weissman bei Wolfsbergs 3:0 über Admira in der Südstadt freuen. Auf Anfrage von Wolfsbergs Trainer, der damals noch Ilzer hieß, hatte er im Frühjahr Weissman empfohlen. Der bekam bei seinem ersten Tor in der Bundesliga Admiras Tormann Andreas Leitner zu spüren. Daher schied er später mit  zugeschwollenem rechten Auge und Cut darunter aus. Aber er hinterließ so wie die ganze Mannschaft Spuren. Herzog prophezeite, Wolfsberg werde am Ende sicher unter den ersten Vier der Tabelle landen. Über die Wiener Klubs sagte das nach der ersten Runde keiner.

 

 

 

 

 

Foto: FK Austria/Media.

Meist gelesen

Nach oben