Fußball

England blamiert: Ungarn macht es viel besser als Österreich

Wenn in Österreich viele vier Punkte aus vier Spielen der Nations League als Schritt nach vorne bezeichnen, was soll dann Ungarn sagen?  Auch für den Nachbarn gab es vier Spiele in elf Tagen. Im vierten nicht wie bei Österreich durch die zweite Niederlage einen Dämpfer, sondern den zweiten Sieg gegen England. Sogar einen unfassbaren, mit 4:0 (1:0) in Wolverhampton. Keine Spur von leerem Tank, sondern noch Kraft genug, um den Vize-Europameister auswärts abzuschießen und schlimm zu blamieren. Da wurden sogar Erinnerungen an den historischen 6:3-Sieg der Madjaren um den legendären Ferenc Puskas 1953 in Wembley wach. Der erste Sieg einer europäischen Mannschaft in Wembley. Ungarn macht es in der National League besser viel besser als Österreich, ist als krasser Außenseiter in der Gruppe mit Europameister Italien und Vize-Europameister Tabellenführer, das konnte keiner erwarten. Seit 1962 hatte es keinen Sieg gegen England gegeben, jetzt in einer Woche mit dem 1:0 von Budapest und dem 4:0 gleich zwei ohne Gegentor. England schwebt nach der höchsten Heimniederlage seit 1928 sieglos mit nur zwei Punkten in Abstiegsgefahr.

Gareth Souhgate hatte gegenüber dem 0:0 gegen Italien am Samstag neun Neue aufgeboten, Ungarns italienischer Teamchef Marco Rossi wechselte gegenüber dem 1:1 gegen Deutschland nur den Tormann und einen Mittelfeldspieler. Im 3-4-2-1-System begannen acht Legionäre, darunter der Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai. Die Ungarn lebten von einer unsagbaren Effizienz, nach dem Doppelpack von Freiburg-Star Roland Sallai in der 16. und 70. Minute gab es bei den „Three Lions“ Auflösungserscheinungen. Sie kamen nur zu einem Latten-Kopfball von Kapitän Harry Kane. Am Ende war es ein einziges ungarisches Jubelmeer. Von Spielern und Fans.

Auch Deutschland schaffte im vierten Spiel die bisher beste Leistung in der Nations League. Das 5:2 (2:0) gegen Italiens neues, unerfahrenes Team mit einem Durchschnittsalter von 24,3 Jahren vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park von Mönchengladbach beendete nach vier Spielen das 1:1-Tief, der neunte Sieg im 13. Spiel des weiter ungeschlagenen Teamchefs Hansi Flick war der erste gegen eine Top-Nation. Bei dem Deutschland schon 5:0 führte, auch Sorgenkind Timo Werner zweimal traf (Doppelpack zum 4:0 und 5:0 in zwei Minuten), ehe die Italiener zum Ärger von Tormann Manuel Neuer noch zu zwei Toren kamen. Trotz seiner Superreaktionen wieder nicht zu null gespielt, was sein Ziel war. Seit Dienstag kennt Deutschland seinen vierten WM-Gegner: Costa Rica gewann in Katar das Interkontinental-Play-Off-Finale gegen Neuseeland 1:0 (1:0), eroberte das letzte WM-Ticket.

Kurios Hollands 3:2 gegen Wales im De Kuip von Rotterdam: In der 92. Minute schaffte Wales-Kapitän Gareth Bale aus einem Elfmeter das 2:2, mit dem letzten Angriff rettete Memphis Depay Hollands Sieg und die Tabellenführung.

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