Die Gala des FC Liverpool beim 7:0 gegen Spartak Moskau war sozusagen das letzte Ausrufezeichen. England dominiert die Champions League wie nie zuvor. Eine Folge der riesigen Investitionen in der teuersten Liga der Welt? Erstmals wird es im Achtelfinale fünf Paarungen mit englischer Beteiligung geben. Englische Duelle sind erst im Viertelfinale möglich. Manchester City und United, Tottenham, Liverpool und Chelsea sind Montag bei der Auslosung in Nyon am Genfer See dabei, damit Spitzentrainer wie Pep Guardiola, Jose Mourinho, Mauricio Pochettino, Jürgen Klopp und Antonio Conte, Topstars wie Kevin de Bruyne, Sergio Aguero, David Silva, Raheem Sterling (City), Paul Pogna, Romelo Lukaku, Zlatan Ibrahimovic (United), Harry Kane, Dele Alli (Tottenham), Sadio Mane, Roberto Firminho, Coutinho, Mohammed Salah (Liverpool), N´Golo Kante, Eden Hazard, Alvaro Morata (Chelsea). Vier englische Gruppesieger gab es letztmals vor elf Jahren mit Chelsea, Liverpool, Manchester United und Arsenal. Liverpool kam damals bis ins Finale, verlor das in Athen gegen Milan 1:2. Heuer gewann nur Chelsea nicht seine Gruppe, belegte Platz zwei hinter AS Roma.
Chelsea war 2012 der letzte Klub aus der Premier League, der die Königsklasse für sich entschied. In der Münchener Höhle des Löwen gegen Bayern durch ein 4:3 im Elferschießen nach 1:1. Die fünf Finalspiele seit damals fanden ohne englische Betiligung statt. Endet 2018 diese Serie? Anzunehmen. „Das spricht für die Klasse der Liga. Englands Topklubs sind enorm stark, ihnen ist alles zuzutrauen. Ich bin gespannt, wie das endet“, meint Liverpools deutscher Trauner Klopp. Die englischen Medien feiern bereits den historischen Erfolg ihrer „Fantastic Five“. Nach der Premier League ist die spanische La Liga mit Titelverteidiger Real Madrid, Barcelona und FC Sevilla am erfolgreichsten, wobei Real und Sevilla nur als Zweiter aufstiegen. Italiens Serie A hat Juventus und AS Roma dabei, je ein Klub kommen aus Deutschland (Bayern), Portugal (FC Porto), der Schweiz (FC Basel), der Türkei (Besiktas Istanbul) und der Ukraine (Schachtjor Donezk). Die klangvollsten Namen, die in der Europa League weiter machen müssen: Die ehemaligen Finalisten Atletico Madrid, Borussia Dormund und Celtic Glasgow sowie Napoli und Sporting Lissabon. Das Schicksal traf auch Ralph Hasenhüttl und RB Leipzig.
„Mit unseren Chancen kann man normal vier spiele gewinnen“, meinte Hasenhüttl nach der bitteren 1:2-Hiemniederlage gegen Besiktas, die er in das Kapitel Lehrgeld zahlen einordnete. Dennoch ist er auf die europäischen Premierensaison Leipzigs durchaus stolz. Auch ein Sieg hätte nicht geholfen, da der FC Porto daheim erwartungsgemäß Monaco abfertigte (5:2). Nichts fiel dem Trainer aus Graz zum Thema vorzeitige Vertragsverlängerung über 2019 hinaus ein: „Ich sehe keine Veranlassung, mir schon jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen“. Sieht ganz danach aus, als würde Sportchef Ralf Rangnick das gewünschte Hasenhüttl-Autogramm im Jänner nicht bekommen.