Fußball

Foda gestärkt: Mit bisher bester Leistung alles für heißen Herbst angerichtet

Österreich bleibt eine Teamchefdiskussion erspart. Im Gegenteil, Franco Foda hat seine Position durch zwei Pflichtübungen gestärkt. Weil auf das 1:0 gegen Slowenien  beim 4:1 (1:1) gegen Nordmazedonien in Skopje die bisher beste Leistung in dieser Qualifikation folgte, mit der alles für einen heißen Herbst angerichtet wurde: Österreich ist voll im Rennen um das EM-Ticket, liegt als Dritter nur noch einen Punkt hinter Israel. Andi Herzogs Erfolgslauf endete in Warschau beim Tabellenführer Polen. Bis zur 35. Minute 0:0, dann traf Milan-Legionär Jerzy Piatek. Nach der Pause zwei Tore in drei Minuten durch einen Elfmeter von Robert Lewandowski und England-Legionär Kamel Grosicki unter Mithilfe von Tormann Ariel Harush kassiert, das war es. Endstand 4:0 für Polen, Harush patzte auch beim vierten Treffer. Slowenien bliebt mit einem 5:0 (3:0) über Lettland in Riga bei einem Punkt Rückstand auf Österreich ebenfalls noch im Rennen um Platz zwei, hat noch Heimspiele gegen Israel und Österreich.

Österreich spielte in Skopje sicher überzeugender als Tabellenführer Polen drei Tage zuvor beim 1:0-Sieg, hätte den herausgespielten Chancen nach höher gewinnen können, sogar müssen. Lag aber nach 19 Minuten zurück, weil Marko Arnautovic bereits nach 37 Sekunden und Marcel  Sabitzer Chancen vor eine frühe Entscheidung ausließen. Wie Österreich in Rückstand geriet, ließ böse Vorahnungen aufkommen, Martin Hinteregger köpfelte ins eigene Tor, das Heinz Lindner unmotiviert und unnötig verlassen hatte. Zur Glück jubelte Valentino Lazaro (Bild oben) vor der Pause noch über seinen Ausgleich nach Pass von Konrad Laimer der Ausgleich. Zur Bestätigung der österreichischen Dominanz traf Sabitzer kurz darauf die Stange. In der zweiten Hälfte war es nur eine Frage der  Zeit, bis die Überlegenheit in Tore umgesetzt wurden. Nach 62 Minuten war es so weit. Sabitzer holte einen Elfmeter heraus, den Arnautovic wuchtig verwandelte. 20 Minuten später legte Sabitzer Arnautovic das dritte Tor ideal auf den Kopf. Der vierte Arnautovic-Treffer in der Qualifikation, der erste Sieg wenn er von Anpfiff an Kapitän war. Das 4:1 fiel vier Minuten darauf, als Montenegros Abwehrspieler Egzon Betulaj einen Pass des starken Laimer ins eigene Tor ablenkte.

Foda lag mit der Nominierung von Leipzig-Reservist Stefan Ilsanker statt David Alaba richtig. Der Routinier sollte in seinem 36.Länderspiel Laimer und Xaver Schlager den Rücken frei halten, damit die sich mehr in die Offensive einschalten konnten. Der Plan ging auf. Ein Ilsanker-Pass führte zur zweiten Chance Österreichs, er war auch an der Aktion, die zum dritten Tor führte, entscheidend beteiligt. Der wichtigste Aspekt außer den sechs Punkten: Es gibt frisches Blut, das schon nötig war. Laimer nützte das Verletzungspech von Kapitän Julian Baumgartlinger in seinen ersten zwei Länderspielen zu starken Auftritten als Mittelfeldmotor, Stefan Posch gelang in der zweiten Hälfte statt Aleksandar Dragovic, der mit Adduktorenproblemen aufhören musste, ein solides Debüt im Abwehrzentrum. Sabitzer erinnerte in seinem 37.Länderspiel endlich wieder an den starken Sabitzer, den man bei Leipzig sieht.

„Die Leistung war nicht perfekt, aber wir haben erreicht was wir wollten. Wir sind wieder voll im Rennen“, meinte Valentino Lazaro. Laimer empfand lächelnd Lust auf mehr. Foda sprach von der besten Leistung in diesem Jahr: „Nach der Pause setzten wir alles super um. Aber wir müssen noch konzentrierter vor dem Tor werden, den Sack früher zumachen als erst nach 82 Minuten.“ Der Ausblick auf den Herbst: „Wir müssen diesen Elan  mitnehmen. Die interne Konkurrenz wurde sicher größer, das verspricht, spannend zu werden.“

Der heiße Herbst, der bevorsteht: Im September gegen Schlusslicht Lettland in Salzburg, dann gegen Polen in Warschau. Mehr als drei Punkte wären ein Zuckerl. Im Oktober dann das Heimspiel gegen Andi Herzogs Israel, das bei dieser Ausgangsposition einfach im Wiener Happel-Stadion steigen muss. Drei Tage später wartet in Laibach Slowenien. Den Abschluss im November gibt´s daheim gegen Nordmazedonien und in Lettland. Wenn in diesen sechs Spielen fünf Siege gelingen, dann müsste Österreich bei der  Europameisterschaft 2020 dabei sein. Die Qualität dazu ist vorhanden, das sah man in Skopje erneut. Da spielen auch Ausfälle keine Rolle. Denn ausser Baumgartlinger und Alaba fehlten auch Sebastian Prödl, Florian Grillitsch, oder Alessandro Schöpf.

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