Fußball

Gegen Frankreich und Holland: Das bisher schwerste EM-Los für Östereich

Losglück sieht anders aus. Österreichs Fußballteam muss mit seiner bisher besten Mannschaft auch mit der schwersten Auslosung für eien EM-Endrunde leben, die sich innerhalb von zehn Minuten, Samstag zwischen 18.39 und 18.49 Uhr, in der Hamburger Elbphilharmonie ergab. Die Hoffnung, gegen Deutschland das Startspiel zu bestreiten, starb gleich zu Beginn, als Hollands Ex-Star Wesley Sneijder aus Topf zwei Ungarn in die Gruppe mit dem Veranstalter Deutschland schickte, dann kurz darauf in die mit Vizeweltmeister Frankreich, den Europameister von 2000. Gegen den Österreich in der letzten Nations League in Wien ein 1:1 erreichte und in Paris 0:2 verlor. Qualifikationsgegner Belgien und das heuer überragende Portugal wären die anderen zwei verbliebenen Möglichkeiten gewesen. Blaise Matuidi, der ehemalige Star von Paris St. Germain, brachte Österreich aus Topf drei Holland, den Europameister von 1988, als Gegner. Da waren Schottland, Kroatien und Slowenien schon in anderen Gruppen, blieb Holland die verbliebene schwerste Möglichkeit. Die Nachbarn Slowakei und Tschechien wären die anderen und angenehmeren Möglichkeiten gewesen.  Gegen Holland verlor Österreich bei der letzten EM-Endrunde im Juni 2021 in Amsterdam 0:2. Brian Laudrup, der in Wien geborene Sohn des ehemaligen Sportklub-Legionärs Finn Laudrup, machte es aus dem vierten Topf besser für Österreich: Weil er zunächst die Schweiz, denn Titelverteidiger Italien und Serbien in die ersten drei Gruppen schickte, blieb für Österreich nur noch der Sieger aus einer der Play-off-Gruppen. Wer die mit Polen, Estland, Finnland und Wales gewinnt, ist der dritte Gegner.

Das erste Spiel bestreitet Österreich am 17. Juni in Düsseldorf gegen Favorit Frankreich. Den EM-Teilnehmer, bei dem der Teamchef am längsten im Amt ist. Die Ära von Didier Deschamps 2012, sechs Jahre später wurde er Weltmeister, von den bisher 149 Spieler seiner Ära gewann er  97. Das wird im EM-Jahr sicher sein 100. Sieg mit der Equipe tricolore fällig. Zweiter Gegner wird am 21. Juni in Berlin der Sieger der Play-off-Gruppe, vier Tage später steht nach dem Holland-Spiel, das ebenfalls in Berlin über die Bühne gehen wird, hoffentlich der Aufstieg fest. Das Berliner Olympiastadion ist die größte der zehn EM-Arenen mit 74.475 Sitzplätzen. Das bedeutet, es wird genügend Karten für österreichische Fans geben. 2006 wurde dort Italien im Finale gegen Österreich-Gegner Frankreich Weltmeister. Keine Frage: Dieses Los ist das bisher schwerste in einer EM-Endrunde. Schwieriger als 2016, als der Aufstieg gegen Ungarn, Portugal und Island verpasst wurde, schwieriger als 2021,als Österreich gegen Nordmazedonien, Holland und die Ukraine ins Achtelfinale aufstieg. „Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen können. Nur wenn wir noch Italien bekommen hätten“, meinte Teamchef Ralf Rangnick sagte er im ORF-Interview,  „ab jetzt kann die Arbeit beginnen. Frankreich und Holland haben einen offensiven Ansatz, das ist mir lieber als Gegner, die mit Mann und Maus hinten drin stehen“. Als Österreich zu Frankreich gezogen wurde, zeigten die TV-Kameras seine Reaktion. Die Kopfbewegung könnte man als eine Art von „um Gottes willen“ deuten. Das Base-Camp wird im Raum Berlin sein und in den nächsten zwei Tagen fixiert werden. Drei der vier Testgegner vor der Europameisterschaft stehen mit der Türkei, Serbien und der Schweiz schon fest.

Die anderen Gruppen: Deutschland trifft auf Ungarn, Schottland und die Schweiz. Nach den letzten Erfahrungen sicher eine Erleichterung für Teamchef Julian Nagelsmann, der wegen des Schnee-Chaos in München und des gesperrten Flughafens mit dem Auto 791 Kilometer zur Auslosung nach Hamburg fuhr. Eine „Hammergruppe“ gibt es mit Spanien, Albanien, Kroatien und Titelverteidiger Italien. England trifft auf Dänemark, Slowenien und Serbien. Belgien hatte mit Rumänien, der Slowakei und dem Sieger der Play-off-Gruppe mit Bosnien, der Ukraine, Israel und Island sicher Losglück, Portugal ist gegen die Türkei, Tschechien und den Play-off-Sieger aus Georgien, Luxemburg, Griechenland und Kasachstan sicher der große Gruppenfavorit.

Foto: UEFA.

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