Fußball

Kompliziert wie noch nie, aber Foda bleibt entspannt: Salzburg wartet auf das Team!

Österreichs Team rutschte trotz verpasstem Ziel in der Nations League, Platz zwei hinter Bosnien, in der Weltrangliste um zwei Plätze auf Rang 22 hinauf, die Bosnier hingegen einen nach unten auf 34.  Das sind unverständliche Geheimnisse dieses Rankings, das aber nichts daran ändert, das Österreich und Bosnien Sonntag in Dublin bei der Auslosung für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 in Topf zwei sind. Wie auch Deutschland, inzwischen nur noch 16. der Weltrangliste, die weiter Belgien vor Frankreich anführt. Österreich ist durch ÖFB-Präsident Leo Windtner, Generalsekretär Thomas Hollerer, Geschäftsführer Bernhard Neuhold  und Teamchef Franco Foda in Dublin vertreten, bei der  kompliziertesten Auslosung aller Zeiten.  Da spielen Nations League, poliische Konflikte und sogar das Wetter eine Rolle.

Da es bei der von Ex-UEFA-Präsident Michel Platini erfundenen „Überall-EM“ quer durch Europa mit Eröffnung in Rom, Halbfinals und Endspiel in London zwölf Gastgeberländer gibt, ist diesmal kein Team automatisch dabei. Von diesen zwölf, von England, Holland, Spanien Italien (alle in Topf eins), Deutschland, Russland, Dänemark (Topf zwei), Irland, Schottland (Topf drei), Ungarn, Rumänien (Topf 4) und Aserbaidschan (Topf 5) dürfen maximal zwei in dieselbe Gruppe kommen. Wegen der politischen Konstellation  darf Spanien nicht gegen Gibraltar, Bosnien nicht gegen Kosovo, Serbien nicht gegen Kosovo spielen. Bezüglich Wetter stufte die UEFA zehn Länder mit hohem Risiko wegen schwerwiegender Winterverhältnisse eingestuft. Dies sind aus dem Österreich.Topf Island, Ukraine und Russland, von den möglichen Gegnern Norwegen, Finnland, Estland, Litauen, Weißrussland, Färöer und Lettland. Viel Spielraum für das Los bleibt da nicht mehr.

Die 55 Teilnehmer werde in je fünf Fünf-und Sechsergruppen gelost. Die ersten zwei jeder Gruppen sind direkt qualifiziert, also 20.  Vier weitere Teilnehmer spielen im März 2020 die 16 besten Teams der Nations League, die noch nicht die Qualifikation schafften, in einem Play-off aus.  Die je vier Gruppensieger der Ligen A bis D sind dabei gesetzt. Da in der Liga D Weißrussland, Kosovo und Mazedonien ihre Gruppen gewannen , ist eines dieser Außenseiterteams auf jeden Fall bei der  EM 2020 dabei. Der Gesamtsieger der Nations League A, der im Juni 2019 feststehen wird, hingegen nicht automatisch. Das soll einmal einer verstehen.

Natürlich gibt es wie vor jeder Auslosung die theoretischen Spiele mit Horrorgruppe und Glückslos für Österreich. Nicht gut wäre Weltmeister Frankreich aus Topf eins und Serbien aus dem dritten.  Polen und Israel, die auch passieren könnten, würde in die Kategorie lösbare Aufgaben fallen.  Wobei Israel wegen des Österreicher-Trios bei den Israelis, wegen Sportchef Willi Ruttensteiner, Teamchef Andi Herzog und Tormann Klaus Lindenberger etwas ganz spezielles wäre. Ruttensteiner und Herzog sind auch in Dublin. Foda beteiligt sich an alle diesen Spekulationen, was gut oder schlecht wäre, gar nicht: „Ich kann das Los nicht beeinflussen, ich bin total entspannt und inspiriert.“

Nicht entspannt sollten Windtner, Hollerer, Neuhold und Foda die Tatsache sehen, für die Qualifikationstermine im Juni und September von der Stadt Wien vor die Türe gesetzt worden zu sein. Das Happel-Stadion steht auf Grund von Konzerten nicht zur Verfügung. Wer  aus wirtschaftlichen Gründen dafür Verständnis hat, dem ist dies unbenommen. Aber es ist auf jeden Fall ein alarmierendes Zeichen von mangelnder Wertschätzung für das Nationalteam. Nicht das erste. Man erinnert sich an Marcel Kollers Ära, in der einmal zum Training in die Südstadt ausgewichen werden musste, weil das Terrain am Trainingsplatz im Prater sehr schlecht und damit verletzungsträchtig war.

Kommt Österreich Sonntag in eine Sechsergruppe,müssen alle Termine zwischen 21. März und 19.November 2019 wahrgenommen werden. In einer Fünfergruppe wäre eine Pause im Juni oder September möglich. Nicht nur Wien, sondern auch das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt kommt nicht in Betracht. Dort steht zu dieser Zeit am Spielfeld ein Wald. Verkauft wird diese sportfeindliche, total unsinnige Aktion als Kunstprojekt. Die Kärntner Politiker, die diesen Blödsinn erfunden und durchgesetzt haben, kann man nur als  rücktrittsreif bezeichnen. Somit bleibt für Juni oder September nur die Red Bull-Arena in Salzburg. Und das kann sogar ein Glücksfall sein. Weil in der neuen österreichischen Fußballhauptstadt sicher auch dann noch eine positive Atmosphäre herrschen wird, die Unterstützung für das Team von den Rängen  nur besser sein kann als bei den letzten drei Partien gegen Schweden, Nordirland und Bosnien in Wien. Salzburg wird Teamspieler wie Stefan Lainer, Xaver Schlager oder Andreas Ulmer stellen, es gibt Legionäre mit Salzburger Vergangenheit (Valentino Lazaro), Teamkapitän Julian Baumgartlinger ist  gebürtiger Salzburger. Also kann es 2019 in der Festspielstadt auch Team-Festspiele in der EM-Qualifikation geben,

 

 

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