Fußball

Hat Austria nur zwei große Themen? Neuer VAR-Skandal brach Pacults Schweigen

Bei der  Wiener Austria bleibt das Warten auf den ersten Saisonsieg prolongiert. Der gelang auch im violetten Duell gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt vor 6039 Zuschauern nicht. Es bliebt beim zweiten Unentschieden. Das 1:1 (0:0) lag weniger an der großen Gegenwehr der Kärntner, sondern an Austrias Schwächen. In der ersten Hälfte wenig Tempo, was der großen Hitze geschuldet sein könnte, mitunter fehlende Konzentration  in der Defensive, zu wenige Ideen im Spielaufbau, schlechte Chancenverwertung. Aber in Erinnerung blieb auch die letzte Aktion des Spiels. Die fünfte große Fehlentscheidung dieser Runde in Zusammenhang mit dem Video Assistant Referee. Und die war eigentlich skandalös. Klagenfurts Legionär Gloire Amanda schoss, stieg dann in der Bewegung noch Austrias Verteidiger Georgl Teigl, der den Ball blockte,  sicher schmerzhaft auf den Fuß. Video Referee Josef Gspurny fand es für notwendig, Schiedsrichter Markus Hameter, der weiter spielen lassen wollte,  in die Video Area zu schicken. Schon das war verwunderlich. Aber das dann der ziemlich selbstherrlich agierende Unparteiische aus Niederösterreich Amanda die rote Karte zeigte, war geradezu unglaublich. Stellte Hameter und Spurny infrage. Klagenfurts Trainer Peter Pacult brach mit dem Vorsatz, VAR-Entscheidungen nicht zu kommentieren, an den er sich bisher gehalten hatte. Nach der vierten roten Karte gegen Klagenfurt in vier Runden durch den VAR konnte er nicht mehr schweigen. Verständlich. „Was soll das? Amanda hat geschossen. Danach kann er sich doch nicht auflösen“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch nicht Pacults Frage im „Sky“-Interview, „ob wir den Fußball nicht komplett kompliziert und depperter machen.“ Aber Amanda wird Montag sicher für ein Spiel gesperrt werden. Eine große Ungerechtigkeit.

Zu einem Zeitpunkt, als Austria schon führen hätte müssen, Marco Djuricin und Co mehrere Möglichkeiten nicht nützten, ging Klagenfurt in Führung. Nach einem Eckball von Florian Rieder zum kurzen Eck, bei dem Alexander Grünwald und Innenverteidiger  Johannes Handl nicht gut reagierten, traf Innenverteidiger Thorsten Mahrer nach 57 Minuten per Kopf. Austrias Ausgleich fiel 14 Minuten später ebenfalls per Kopf. Durch Handl nach einem Freistoß von Dominik Fitz an die Stange. Mehr gelang nicht mehr. „Wir haben zwei große Themen“, fand Trainer Manfred Schmid, „den letzten Pass, der oft nicht ankommt und wie fahrlässig wir mit unseren Chancen umgehen, Wenn man sieht, wie oft vor dem leeren Tor vorbeigeschossen wurde, muss man sich hinterfragen.“ So jubete die Fantribüne am lautesten, als auf der Vidiwall die Altach-Tore gegen den Erzrivalen Rapid gezeigt wurden.

Die Frage ist, ob es nicht auch ein drittes großes Thema gibt, für das Schmidt  doch etwas verantwortlich zeichnet. Denn es ist nicht nachvollziehbar, warum mit Benedikt Pichler der beste Austria-Torschütze der letzten Saison nur mehr gut genug ist, in den letzten 13  Minuten zu spielen. Vor ihm wurden noch Aleksandar Jukic und Noah Ohio, der mit einem spektakulären Dribbling die Fans begeisterte,  eingewechselt. An der Einstellung des ehrgeizigen Salzburgers kann es nicht liegen. Beim Kurzauftritt zeigte er seine Vorzüge. Er kann den Ball gut abdecken, ist viel unterwegs, bringt Bewegung ins Spiel. Daran hat es der Austria lange sehr gefehlt.

Foto: Gepa/Admiral.

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