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Hedl kann in Klagenfurt spielen! Warum rief Rapid gegen die Sperren nicht ein ordentliches Gericht an?

Als Rapids Medientermin zum letzten Spiel im Grunddurchgang am Sonntag bei Austria Klagenfurt zu Ende ging, veröffentlichte die Bundesliga das Urteil des Protestkomitees zu den grün.weißen Einsprüchen gegen die Sperren von Kapitän Guido Burgstaller, Marco Grüll, Niklas Hedl, Max Hofmann und Thorsten Schick nach dem  Eklat, der auf den Derbysieg folgte.  Das tagte eine Stunde in der Anwaltskanzlei ihres Vorsitzenden Andreas Grundei am Kohlmarkt, einer noblen Adresse in Wiens Innenstadt. Es gab natürlich einige, die sich wunderten, dass es plötzlich erstmals möglich war, dass ein Protest noch vor der nächsten Runde behandelt wurde. Das hatten einen guten Grund: Weil das völlig überzogene Urteil  in die Meisterschaft eingriff. Das tut es nach dem Spruch des Protestkomitees noch immer.

Obwohl die Sperren von Tormann Hedl und Grüll abgeändert wurden. Die gegen Hedl (drei Spiele) bleibt zwar aufrecht, wurde jedoch zur Gänze nachgesehen. Der Tormann darf in Klagenfurt spielen. Die gegen Grüll wurde von sechs auf fünf Spiele reduziert, wobei drei bedingt sind. Er fehlt außer in Klagenfurt noch im ersten Spiel der Meister- oder Qualifikationsrunde. Die unbedingte Sperren von Burgstaller (drei Spiele), Schick (zwei Spiele) und Max Hofmann (eins) wurden bestätigt. Burgstaller darf damit erst im Cupsemifinale bei DSV Leoben spielen, Hofmann fehlt noch in Klagenfurt. Grundeis Begründung: Bei Hedl sei neben den bereits vom Strafsenat gewürdigten Milderungsgründen zusätzlich dessen junges Alter (22) zu berücksichtigen. Zusätzlich war er von allen Spielern am wenigsten aktiv an den Gesängen beteiigt. Bei der Reduktion von Grülls Sperre im Vergleich zu Burgstaller sei die besondere Rolle und Vorbildfunktion des Kapitäns zu erwähnen. Dadurch habe es bei der Sperre eine Abstufung zwischen Grüll und Burgstaller ergeben. Grüll erkankte nach dem Urteil des Strafsenats, hätte wahrscheinlich in Klagenfurt gar nicht spielen können.

Trainer Robert Klauß bleibt durch Hedls „Pardonierung“ die Entscheidung erspart, ob er Paul Gartler nach Handverletzung und drei Trainings mit der Mannschaft ins Tor gestellt hätte oder Bernhard Unger. Er zeigte sich zufrieden, seine zentrale Achse mit Hedl, Leopold Querfeld, Nikolas Sattlberger und Matthias Seidl zur Verfügung zu haben. Rechtsexperten hingegen wunderten sich über Rapids juristische Abteilung. Weil es noch andere Möglichkeiten gegeben hätte, um gegen die Sperren vorzugehen. Weil die einem Arbeitsverbot gleich kommen, obwohl es kein Vergehen im Spiel gab. Und das sei nach der allgemeinen Gesetzgebung unzulässig. Daher hätte der Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen die Sperren bei einem ordentlichen Gericht durchaus gute Chancen gehabt. Offenbar wollte Rapid nicht nochmals Öl ins Feuer gießen. Auch wenn das wahrscheinlich einige Fans nicht verstehen.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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