Keine neue Herangehensweise der Bundesliga in Sachen Corona Virus: Man steht in Kontakt mit den Gesundheitsbehörden, um rasch und entsprechend reagieren zu können. Bisher gab es keine Hinweise, dass wie in Deutschland Geisterspiele ein aktuelles Thema sind oder gar eine Pause wie seit zwei Wochen in der Schweiz. Eine neue Herangehensweise gibt es hingegen beim Letzten St.Pölten im Kampf um den Klassenerhalt in den zehn Spielen der Qualifikationsrunde in Form des nicht unerwarteten Trainerwechsels. Österreichs Ex-Teamspieler Robert Ibertsberger, seit der Trennung von Austria Ende Juni 2019 ohne Job, folgt auf den Deutschen Alexander Schmidt, den das 0:0 bei der Austria am Samstag nicht mehr retten konnte, für den nach neun Monaten das Ende kam. Ibertsberger ist nach Ranko Popovic und Schmidt bereits der dritte Trainer bei St. Pölten, seit Didi Kühbaur auf eigenen Wunsch im Oktober 2018 zu Rapid gewechselt war. In Niederösterreich leben die Trainer gefährlich. Siehe Admira.
„Wir glauben, dass Robert Ibertsberger das Potenzial wecken kann, das wir in der Mannschaft sehen“, erklärte Andreas Blumauer, der General Manager von St.Pölten, den Trainerwechsel. Mit wir meint er auch den sogenannten Sportausschuss, der sich durch die prekäre Lage nach 22 Runden mit den wenigsten Punkten und der schlechtesten Tordifferenz (minus 33) zum Handeln gezwungen sah. Im 43 jährigen Ibertsberger sieht St.Pöltens Chefetage einen charakterstarken Trainer, der bei seinen bisherigen Jobs gute Arbeit leistete. Der letzte des gebürtigen Salzburgers vor der neunmonatigen Pause macht sein Engagement bei St.Pölten etwas brisant.
Im Frühjahr 2018 war Ibertsberger bei Wolfsberg auf seinen Chef Heimo Pfeifenberger gefolgt, konnte die Kärntner stabilisieren, musst aber trotz Klassenerhalt dennoch Christian Ilzer weiche. Das passierte ihm ein Jahr später auch bei Austria. 2019 folgte er im März auf Thomas Letsch, unter dem er als Co-Trainer gearbeitet hatteund schaffte Platz vier, der zur Qualfiikation für die Europa League reichte. Zu wenig, um einen neuen Vertrag zu bekommen. Die Entscheidung fiel für Christian Ilzer und gegen ihn. Was Ibertsberger damals nicht ganz verstand. Und was ihn auch ärgerte. Und dass es ohne ihn nicht besser wurde, sondern Austria mit Ilzer nicht die ersten sechs schaffte, war etwas Balsam auf seine verwundete Trainerseele. Bis Mai kann er sich revanchieren. Zwei Duelle gegen Austria und Ilzer gibt es ja noch. Am 21. März in St.Pölten und am 2. Mai in der Generali-Arena. Seinen Einstand feiert Ibertsberger Samstag am Innsbrucker Tivoli gegen WSG Swarovski Tirol. Für den FC Tirol hatte Ibertsberger eine Saison (2001/02) gespielt.
Billig war der Trainerwechsel für St.Pölten nicht. Alexander Schmidt hatte einen Vertrag bis 2022, den Max Hagmayr für ihn ausgehandelt hatte. Der holt für seine Klienten stets einiges heraus. Dass sich St.Pölten die Trennung von Schmidt finanziell leisten konnte, nährt Gerüchte, wonach die Agentur „More than sports“ von Frank Schreier beim Letzten einstieg. Was einen namhaften siebenstelligen Betrag gebracht haben soll. Ibertsberger, der sich von Schreier beraten lässt, macht´s auf jeden Fall günstiger: Vertrag bis Saisonende, der sich beim Klassenerhalt automatisch verlängert.