Fußball

In Österreich tobt noch Gemetzel um TV-Rechte für Champions League

Europas fünf Topligen sozusagen unter sich: Je vier Klubs aus Spanien (Barcelona, Real und Atletico Madrid, Valencia) und Englands Premier League (Liverpool, Manchester City, Tottenham, Chelsea), je drei aus Deutschland (Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig) und Italien (Juventus, Napoli und erstmals Atalanta Bergamo), zwei aus Frankreich (Paris St.Germain, Lyon) im Achtelfinale der Champions League. Wobei die Premiere von Atalanta, in der Serie A derzeit Sechster, die größte Sensation ist. Der erste Klub in der Geschichte der Königsklasse, der den Aufstieg nach drei Startniederlagen gegen Dinamo Zagreb, Schachtjor Donezk und Manchester City mit insgesamt 2:11-Toren noch schaffte.

Das Wunder der Mannschaft von Trainer Gian Piero Gasperini, die ihre Heimspiele nicht in Bergamo, sondern im Mailänder Meazza-Stadion austrug, ging Mittwoch Abend im Metalist-Stadion von  Charkiv durch ein 3:0 gegen Schachtjor vor 27.000 Zuschauern unerwartet in Erfüllung. Die bekanntesten Spieler der Multi-Kulti-Truppe mit Legionären aus Argentinien, Kolumbien, Brasilien, Holland, Belgien, der Schweiz, Slowenien und Albanien: Teamspieler aus Holland (Marten de Roon), der  Schweiz (Remo Freuler) und Slowenien (Josip Ilicic) im Mittelfeld. Im Frühjahr 2018 hatte sich Austrias Sportvorstand Peter Stöger als Trainer von Borussia Dortmund noch Vorwürfe anhören müssen, weil Atalanta in der Europa League nur mit Glück eliminiert wurde.

Bayern atmetete Donnerstag wegen Kingsley Coman auf. Kein Totalschaden im linken Knie des Franzosen, das sich Mittwoch beim 3:1 gegen Tottenham im Vollsprint total verdrehte, kein Kreuzbandriss, nur eine eingerissene Kapsel. 2020 ist er wieder dabei. Aber die große Schlagzeile um die Champions League lieferte die TV-Revolution am deutschen Markt: Sky verlor nach 20 Jahren die Rechte. Ab 2021 bis 2024  übertragen neu der amerikanische Internetriese Amazon und wie bisher  DAZN die Spiele live, auch das Free-TV kommt am Rande zum Zug. Das ZDF bekommt das Finale, darf Mittwoch Abend eine Highlight-Zusammenfassung zeigen. Für die Fans heißt das: Wer Kabel und Satellit hat schaut, was Live-Spiele betrifft, im wahrsten Sinne des Wortes durch die Röhre. Das schnelle Internet ist der neue Hit.

Karsten Schmidt, der Boss von Sky Deutschland, gestand die Niederlage im „Gemetzel“ um die TV-Rechte, bei dem es um dreistellige Mllionenbeträge geht, Donnerstag via“Bild“ ein. Schmidt, letzte Woche Gast bei der Weihnachtsfeier der österreichischen  Bundesliga meinte vielsagend, man wolle den hohen Wert, den man der Champions League ohnehin schon eingeräumt habe, nicht weiter überschreiten. Es soll um hohe dreistellige Millionenbeträge in dreifacher Höhe  der bisherigen gegangen sein. Letztes Jahr stach „Sky“DAZN im Kampf um die Rechte für Englands Premier League aus, dann überbot die deutsche Telekom sowohl ARD und ZDF für die Euro 2024 in Deutschland. Die Champions League bildet jetzt ein weiteres Kapitel, das bisher teuerste.

Was heißt das für Österreich? Vorerst noch nichts. Das Statement aus dem Hause Sky Austria heißt: Das Bietervefahren für den österreichischen Markt ist bei der UEFA noch nicht abgeschossen, Mehr sagt man dazu nicht. Das heißt: Sky bemüht sich weiterhin, Live-Bilder wie Dienstag von Liverpools Star Sadio Mane (Bild oben) in Salzburg, auch ab Sommer 2021 zeigen zu können. Wann das Verfahren abgeschlossen sein wird, weiß noch keiner. Auch das Gemetzel um die Free-TV-Rechte ist noch im Gange. „Alle bewerben sich“, behauptet ORF-Sportchef Hans Peter Trost. Am intensivsten aber, wie man hört, Servus TV.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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