Fußball

Markus Schopp könnte seit zwei Jahren Rapid-Trainer sein

Einen Tag vor dem Spiel ausverkauft – das gehört bei Hartberg nicht zur Normalität, obwohl im Stadion nur 5024 Zuschauer Platz haben. Aber derzeit gibt es eben besondere Zeiten in der Oststeiermark: Platz vier in der Bundesliga, nur eine Niederlage in den letzten acht Spielen, letzten Montag einen neuen Meilenstein geschafft, weil mit Max Entrup erstmals ein Hartberg-Spieler in den Teamkader kam. Deshalb kommt Samstag Teamchef Ralf Rangnick erstmals nach Hartberg. Zudem ist mit Rapid die populärste Mannschaft Österreichs der Gegner. Die Hartberg in dieser Saison schon besiegt hat. Das bisher einzige Bundesligator von Christoph Urdl sicherte das 1:0 in Hütteldorf. Zwei Siege in einer Saison gegen Rapid schaffte Hartberg nur nach dem Aufstieg n die Bundesliga 2018/19. Auch mit Markus Schopp als Trainer. „Vielleicht haben wir Hartberg so stark gemacht wie sie gerade sind“, dachte Rapids Innenverteidiger Leopold Querfeld verärgert an Rapids erste Heimpleite dieser Saison zurück. Daher ist noch eine Rechnung offen.

Schopp sieht in Hartberg und Rapid Mannschaften, die ein „super spannendes und interessantes Spiel auf den Platz bringen können.“ Rapids Trainer Zoran Barisic fand es aller Ehren wert, wie Hartberg Fußball spielt: „Sie haben auch Individualisten, die alles entscheiden können!“ Zu ihnen zählt er auch einen mit kurzer Rapid-Vergangenheit, Teamneuling Entrup. Barisic verwendete sich in seiner ersten Trainerära in Hütteldorf sehr dafür, Entrup vom FAC  zu Grün-Weiß zu holen, trainierte ihn aber nie. Weil der damalige Präsident Michael Krammer dem deutschen Sportchef Andreas Müller glaubte, mit einem anderen Trainer als Barisic Meister werden zu können. Es kam Müllers Freund Mike Büskens, der fünf Monate später schon wieder Geschichte war. Mit ihm auch Müller.

Als Schopp vor fünf Monaten Entrup als neue Stürmerhoffnung präsentierte (Bild), dachte er wahrscheinlich nicht, dass sich alles so positiv entwickeln, der 26 jährige das Vertrauen mit so vielen Toren zurückzahlen, mit acht Treffern in nur acht Spielen nach 13 Runden die Schützenliste anführen wird. Entrups Trainer könnte sogar eine Rapid-Gegenwart haben. Als Rapid vor zwei Jahren nach der Trennung von Didi Kühbauer auf Trainersuche war, galt Schopp als heißes Thema, redete Barisic noch als Sportdirektor mit ihm. Das hätte sicher gepasst, weil beide ähnlich über Fußball denken. Das Problem war, dass Schopps Engagement in England bei Barnsley erst kurz davor zu Ende gegangen und daher die Vertragsauflösung noch nicht über die Bühne gegangen war. So fiel Rapids Wahl damals auf Ferdinand Feldhofer.

Jetzt hat Schopp mit Hartberg vier Punkte mehr als Rapid. Was bedeutet: Egal wie das Duell endet, Hartberg bleibt vor Rapid. Auch Barisic hat Individualisten, die alles entscheiden können. Etwa Guido Burgstaller, der dies erst letzten Sonntag in Altach bewies. Oder auch Matthias Seidl und Marco Grüll. Und er traut der „Maschine“ im Abwehrzentrum, wie er Querfeld nennt, nicht nur zu, das neunte Entrup-Tor zu verhindern, sondern auch selbst nach einem Eckball zu treffen. In 13 Runden gelang dies bereits dreimal, letzte Saison in 23 Bundesligapartien nur einmal. Dazu traf Querfeld, der diese Saison mit Nenad Cvetkovic, Max Hofmann, Terence Kongolo und Michael Sollbauer vier Partner im Abwehrzentrum hatte, dreimal Aluminium. Zufrieden ist der ehrgeizige Querfeld damit nicht: „Meine Ausbeute muss besser werden!“

Foto: TSV Hartberg.

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