Fußball

Modric gegen Olmo: Das Zehner-Duell als „Vorspiel“ in Berlin

Sechs Tage vor Österreichs erstem Spiel im Berliner Olympiastadion gegen Polen geht dort qui als Ouvertüre am Samstag das Duell zwischen Spanien und Kroatien, dem Silber- und Bronzemedaillengewinner der letzten zwei Weltmeisterschaften, in Szene. Bereits Freitag waren im Straßenbild der deutschen Hauptstadt die Fans in spanischen und kroatischen Dressen nicht zu übersehen. Die Stimmung auf den Rängen wird dementsprechend heißblütig sein. Nach den drei Gruppenspielen gibt es in Berlin noch je ein Achtel und Viertelfinale sowie das Endspiel. Weitere Österreich-Partien in Berlin? Als Gruppensieger wäre es im Viertelfinale möglich. Ansonst nur am 14. Juli, wenn es um den EM-Titel geht. Das wäre das Wunder in rot-weiß-rot

Samstag  wird alles auf das Duell der Stars im Trikot mit der Nummer zehn schauen. Auf Kroatiens ewigen Chef, den 37 jährigen Luka Modric, für den es 18 Jahre nach seinem Debüt im März 2006 bei seiner fünften Europameisterschaft sein 176. Länderspiel wird. Bei Spanien auf den in Barcelonas Nachwuchsschule ausgebildeten elf Jahre jüngeren Dani Olmo von RB Leipzig. „Luka hat noch immer Hunger auf mehr“, sagte Kroatiens Teamchef Zlatko Dalic über seinen Kapitän, den er als Vorbild für alle jüngeren Spieler auf  der Welt bezeichnete. Letzten Samstag erzielte er bei Kroatiens erstem Sieg über Portugal, dem 2:1 in Lissabon, durch einen Elfmeter die Führung. Für Kroatien könnte es ein Vorteil sein, dass Modric bei Real Madrid von Trainer Carlo Ancelotti meist die Joker-Rolle bekam. Denn im Gegensatz zu manch überspielten Kollegen wirkt der Oldie ziemlich frisch. Und  hat mit Spanien noch eine Rechnung offen. Von der letzten Europameisterschaft vor drei Jahren, dem Scheitern im Achtelfinale nach Verlängerung in Kopenhagen,

Olmo bekam die Nummer zehn von Nationaltrainer Luis de la Fuente, als beide zusammen vor fünf Jahren die U 21-Europameisterschaft gewannen. Für Olmo ist die Nummer zehn noch eine Bürde. Weil die mit der Erinnerung an den ehemalige Größe Cesc Fabregas verbunden ist, der damit 2010 im WM-Finale von Südafrika den entschieden Assist zum Siegestor von Andreas Iniesta gegen Holland gab. Jetzt ist Fabregas Trainer des Ex-Austrianer Matthias Braunöder bei Italiens Aufsteiger Como. Österreichs Team wird das Duell zwischen Spanien und Kroatien nicht vor Ort im Olympiastadion verfolgen. Die erste Hälfte in Schlosshotel Grunewald vor dem TV-Schirm, die zweite Hälfte im Autobus auf der rund einstündigen Busfahrt zum Konzert von Rod Stewart in der Uber-Arena beim Ostbahnhof. Dass David Alaba mit seinem Freund Modric mitfiebern wird, ist klar.

Am Abend trifft in der Spanien Titelverteidiger Italien in Dortmund auf Außenseiter Albanien. Italiens Delegationsleiter, die Tormannikone Gianluigi Buffon, erinnert, an den WM-Triumph der Squadra Azzura 2006 in Deutschland. Teamchef Luciano Spalletti muss mit den Ausfälle dere Abwehrspieler Francesco Acerbi und Giorgio Scalvini leben, das zuletzt langsame und ideenlose Mittelfeld bleibt ein Rätsel, Nicola Barella klagt über Oberschenkelprobleme. Buffon nötigte Atalanta-Stürmer Gianluca Scamacca, die Nummer neun zu tragen. Mit dem Hinweis, er könnte damit zum neuen Paolo Rossi werden.

Foto: FIFA.

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